Zeichnung: Rolf Hannes
Schließlich müssen wir uns unter dem Sternenhimmel der Nacht trennen. Also theoretisch. Wir stehen im Dunkeln vor dem Haus, in dem ich wohne. Unsere Hände sind, damit wir uns nicht verlieren, verbunden. Unsere Gefühle schwirren aufgeregt hin und her, wie Glühwürmchen in unseren Adern. Wir wenden uns einander zu. Mein Herz ist eine Sternschnuppe, es glüht auf und wird am Himmel verbrennen. Du, du bist mein Himmel. Ich will bei dir sein und genieße unsere Zweisamkeit. Ich brenne mit dir. Ich überbrücke die wenigen Zentimeter Größenunterschied zwischen uns. Spüre uns. Fühle uns beide. Und die Nähe, obwohl wir den Mond nicht sehen können und die Sonne noch nicht aufgegangen ist. Mein Mund kostet deinen. Diese Bewegung führst du fort und deine Hände wandern über die Sternschnuppenhaut, die du kosten willst und deine Lippen suchen den Zugang zu meiner Seele und finden in Sekunden unsere Vereinigung. Fielen wir ins kühle Gras, das sich nachts ganz anders anfühlt als am Tag? Nur die Wolken sahen uns zu, als sich deine Lippen weiter über meine bewegten. Deinen Küssen kann ich mich hingeben, mit dir kann ich eins sein. Ich kann uns genießen. Mit dir ist es heller, aber auch dunkler jetzt. Wir sind zusammen, zusammen wie die Sterne.