Zugbegegnung

Felix Holzmair - Zugbegnung

Zeichnung: Rolf Hannes

Dich sehen. Vorbeigehen. Magnet. Wiederkehren. Grußformel stammeln. Platz nehmen. Neben dir. Verschämt wegblicken. Dich ansehen müssen. Ertappt Augen schließen. Neben dir von dir träumen. Ein kleines Stückchen näher rücken. Betont lässige Haltung. Plötzlich deine Stimme. Angenehm. Telefonat. Der Freund. Den liebst du unmöglich. Nie. Weiter träumen. Telefonat Ende. Kurz rüber lugen. Gleich wieder weg. Noch mal. Verstohlen lächeln. Sitzposition verändern. Leichte Drehung zu dir. So dass du’s nicht bemerkst. Du bemerkst es. Schlafend stellen. Blinzeln. Es stört dich nicht. Danke. Durchatmen. Deinen Körper ein wenig näher kommen spüren. Ganz minimal. Dich riechen können. Küssen wollen. Müssen. Feige sein. Oder vernünftig. Also feige. Endstation. Austräumen. Augen öffnen. Aufstehen. Ein letzter Blick. Murmeln. Umdrehen. Weggehen. Aussteigen. Schade.

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3 Antworten zu Zugbegegnung

  1. Marion sagt:

    Eine “Hätte-sein-können”-Liebe. Toll, die kurzen Sätze machen das Ganze noch dringlicher. Hat mir wirklich gut gefallen, der Text!

  2. Felix Holzmair sagt:

    Danke! :o)

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