ZEN 27

Der Heiligenkranz des Yakushi-Buddha

 Zen-Geschichte 27

Ó Rolf Hannes

Eines Wintertags kam ein stellungsloser Samurai zu Eisais Tempel. Ich bin arm und krank, sagte er, und meine Familie leidet Hunger. Bitte, helft uns, Meister.

Eisai war das Kind einer mittellosen Witwe, sein Leben war entbehrungsreich, er hatte nichts zu geben.

Er wollte den Samurai schon wegschicken, da besann er sich des Standbilds des Yakushi-Buddha in der Halle. Er kletterte hoch und nahm den goldenen Heiligenschein ab und gab ihn dem Samurai. Verkauf’s, sagte er, es wird dir weiterhelfen. Der verblüffte hilflose Samurai nahm den Goldkranz und ging.

Meister, schrie einer von Eisais Schülern, dieses Sakrileg! Wie konntest du so etwas tun? Sakrileg? Bah!! Ich kenne Buddhas Geist, der erfüllt ist von Liebe und Mitgefühl. In der Tat, hätte er den armen Samurai erlebt, hätte er ihm einen Arm gegeben.


Yakushi ist der Buddha der Hosso-Sekte.

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