Was auch geschieht, die Reichen und sehr Reichen finden immer einen Dreh, wie sie noch reicher werden. Sie wehren alles ab, was ihren Reichtum schmälern könnte. Das ist ihr weltweites Bestreben. Und dafür stehen ihnen hunderttausende Lobbyisten zurseite.
Es fängt an bei der Bildung. Bildungsarmut ist ein Übel, aber nur für die Armen, für die Reichen ist sie eine Notwendigkeit. Gut läßt sich das an den Strukturen der USA ablesen. Für die Reichen ist es ein mathematisches Problem: Kommt der ärmeren Bevölkerung etwas zugute, muß die reiche etwas weniger verdienen. Es geht also gar nicht darum, etwas abzugeben, es geht eher darum, ihren immensen Reichtum nicht bis ins Unendliche wachsen zu lassen. Und wie kommt es zu Reichtum? Ganz einfach, sagt Herr Soros: Wer arbeitet, ist selber schuld. Und wer als Armer arbeitet, hat halt nichts besseres verdient, als arm zu bleiben, damit der Mehrwert seiner Arbeit meinen Reichtum vermehrt. Wortwörtlich so sagt er es nicht, aber so ist seine Meinung.
© Rolf Hannes
Die Reichen mit ihren gekauften Präsidenten, mit ihren gekauften Politikern, mit ihrer gekauften Presse, verstehen es gut, die Mittelschicht, also die Leser auf BILDniveau, geschickt zu manipulieren. Sie sagen: Paßt auf, paßt auf, die Linken, die für gerechten Ausgleich sind, die wollen nur den Kommunismus einführen, und wir wissen ja, wohin das führt. Der große Schreck fährt den braven Bürgern in die Glieder. Also wird die Mehrheit der Bevölkerung niemals links* und gerecht wählen. Das ist der Jammer.
Gut mag ich mich noch der Sprüche der Adenauer-Zeit zu erinnern. Die gelbe Gefahr. Der Russe steht vor der Tür. Keine Experimente. Das war damals schon die Quintessenz in der Bild-Zeitung. Dieses Schandblatt und Frieda Springer, sie regieren die Bundesrepublik. Das ist der Jammer.
*Damit ist die existenzialistische, nicht orthodox verbohrte Linke gemeint, eine Linke, die sich durchaus am Leben erfreuen kann, einem einfachen, einem ohne Konsumfetischusmus und ohne kapitalistische Geldschacherei.