Wochenblick gibt auf.

Von Boris Reitschuster

Der Druck wurde zu groß, Wochenblick-Macher geben auf: Betrieb nicht länger haltbar.

Gerade in den vergangenen drei Jahren hat der „Wochenblick“ immer wieder mit kritischen Berichten für Aufmerksamkeit gesorgt – etwa über die Corona-Maßnahmen und die Impfung sowie ihre Folgen. Das Medium, das sowohl online als auch gedruckt erschien, geriet dadurch ins Visier und unter den Dauerbeschuss der Armada von gebühren- und steuerfinanzierten Apportier-Medien und „Nicht“-Regierungs-organisationen sowie deren „Faktenchecker“, die nichts anderes sind als eine ausgelagerte Propaganda-Abteilung der Regierung.

Der „Tagesspiegel“ etwa nannte den „Wochenblick“ und meine Seite in einem Atemzug: „reitschuster.de, wochenblick.at, uncutnews.ch oder epochtimes.de – so heißen einige der reichweitenstarken selbsternannten ‘freien‘ oder ‘alternativen‘ Medien, die tatsächlich vor allem eines sind: verschwörungsideologische Portale mit einer oft bizarren Mixtur aus Corona-Verharmlosung, Kreml-Propaganda oder der Leugnung des Klimawandels. Ein wunderschönes Eigentor, denn mir Kreml-Propaganda vorzuwerfen, ist einfach nur Realsatire. Ebenso wie „Leugnung des Klimawandels“. Das Klima hat sich schon immer gewandelt, darum ist es auch das Klima. Wer könnte das Leugnen. Im Falle des stramm rotgrünen Tagesspiegel gilt hier ganz offensichtlich: Zu dumm zum Diffamieren.

Aber dennoch: Der Druck, ja der Terror, gegen kritische Medien ist immens. Und im Falle des Wochenblicks hat er die Macher nun zum Aufgeben gebracht, nach sechs Jahren und einer Erfolgsgeschichte. Im Mai 2021 war der Wochenblick laut Storyclash auf Platz vier aller österreichischen Medienseiten nach Social-Media-Interaktionen. Mehr als die Hälfte der Portal-Besucher kamen zeitweise aus Deutschland. Doch jetzt ist Schluss.

In einer Erklärung schreibt Norbert Geroldinger, Geschäftsführer des Wochenblicks: „Eine neuerliche Prüfung und Beurteilung der wirtschaftlichen Situation hat ergeben,  der Betrieb ist nicht länger haltbar. Zuerst hatten wir gehofft, wir würden durch das Abstellen der Print-Zeitungsproduktion entscheidende Kosten sparen und so noch die Kurve bekommen. Aber die aktuelle Lage muss uns klar sehen lassen. Es ist müßig über die unzähligen Widerstände und Anfeindungen zu sprechen: Google verweigert uns seit über einem Jahr jegliche Werbeschaltungen, Soziale Medien boykottieren und zensieren uns, unzählige Anzeigen und Angriffe und so weiter. Sie kennen als ‘Wochenblick‘-Leser die Angriffe und Sie wissen, warum diese stattfinden.“

Ich weiß, wovon Geroldinger spricht. Vier Konto-Kündigungen, Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, Polizei-Besuch bei Verwandten und Freunden, Paypal-Sperre, Dauer-Zensur in den sozialen Medien, Sperren und „Shadowbans“ in den sozialen Medien, Ausschluss aus Google-News, Rauswurf bei Googles allmächtiger Reklamefirma, Reklameverbot von anderen Anbietern, und die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. All das hat nicht nur enorme wirtschaftliche Folgen, wenn man keine Steuergelder oder Zwangsgebühren bekommt. Es geht auch ans Gemüt. Insofern kann ich die Kollegen vom „Wochenblick“ nur zu gut verstehen.

Ich möchte ihnen an dieser Stelle meinen Respekt und meine Achtung zollen für ihre Arbeit. Umso mehr, als ich öfter anderer Meinung war – das gehört dazu in einer echten, pluralistischen Demokratie, wie wir sie leider nicht mehr haben, und es wäre gespenstisch, wären alle einer Meinung, wie das unsere rotgrün-woken Kultur- revolutionäre mit Gewalt durchsetzen wollen. Ich wünsche Geroldinger und seinem Team alles erdenklich Gute und neue Plattformen. Vielleicht wird der eine oder andere ja auch bei mir aktiv – meine Hand ist ausgestreckt.

Ich hoffe inständig, es gehe mit seiner Seite weiter. Auch ohne Zwangsgebühren, Steuergelder oder einen spendierfreudigen Milliardär im Hintergrund. Einzig und allein mit Ihnen und dank Ihrer Hilfe, liebe Leserinnen und Leser. Ich baue weiter auf Ihre Unterstützung. Und freue mich besonders, wenn Sie jetzt vor Weihnachten bei Ihren Gaben auch an unabhängigen, kritischen und unbequemen Journalismus denken. Der manchmal auch für Sie unbequem sein mag – aber das gehört dazu. Es ist wie beim Arzt – einer, der Ihnen nur schmeichelt und nach dem Mund redet, ist nicht die beste Wahl. Genauso ist es bei Medien. Sie müssen anecken. Vor allem bei der Regierung. Aber auch bei den Lesern. Wenn sie es nicht tun, stimmt etwas nicht.

In diesem Sinne – ganz herzlichen Dank für Ihre Unterstützung – denn ohne Sie ist alles nichts. Und so schlimm es ist, dass der „Wochenblick“ aufgeben musste – umso wichtiger ist es, dass Sie hier weiter kritische Berichte über den Irrsinn unserer Zeit und unserer Regierung lesen können.

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