Wanderer, Läufer und Tippelbrüder Folge 2


Radierung: Rolf Hannes

Eine besondere Spezies sind die Hundebesitzer. Einzelne jüngere Frauen mit schnellen wohlgeformten großen Hunden sind wahre Raserinnen. Sie wehen so schnell an dir vorbei, auch wenn sie nicht laufen, nur rüstig ausschreiten, ein Gruß wäre völlig daneben und würde nie Zeit finden, aus ihrem Mund zu schlüpfen und nie Zeit finden von dir weg bei den Ohren der Schreiterin anzukommen. Anders bei einigen älteren Paaren mit Hund. Sie müssen öfters verweilen, weil ihr Liebling gerade etwas vorhat, alles andere, als mitzutraben. So ein mittelgroßer und glatthaariger von vorhin, er wollte sich ein Stöckchen untertan machen. Einmal an diesem Ende, dann stakste er es am gegenüberliegenden in die Erde. Er wurde ganz fuchtig, sein fröhliches Gesicht kriegte einen wilden Ausdruck. Er versuchte es am anderen Ende. Fehlschlag. Er denkt nach, und jetzt sieht er aus, glatthaarig und so weißschwarz gefleckt, wie eine Holsteiner Kuh. Und latscht, das Stöckchen in der Mitte fassend, auf ein abstehendes Ästchen.


Radierung: Rolf Hannes

Ich habe meine ganze Freude an ihm. Nicht so sein Frauchen und Herrchen. Sie sind es satt, diese Extravaganzen, weil sie das alle Tage haben. Aber manche mittelgroßen und kleinen Hunde sind wie kleine und mittelgroße Kinder. Sie hängen unbeirrt ihre ganze Seligkeit in solche Umtriebe. Was ich sagen wollte: Solche Paare, wenn sie gerade mit ihrem unartigen Hund befaßt sind, haben gleichfalls keine Muße, zu grüßen und gegrüßt zu werden. Auch größere Wandergruppen nicht, wenn sie dabeisind, sich klarzuwerden, welche Abzweigung sie nun nehmen sollen und welche auf keinen Fall.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert