Von Wolfgang Koydl
Ähnlich wie heute stand die Welt 1962 vor einem Nuklear-Krieg. Was lernen wir daraus? In diesen Wochen wurde häufig an die Kuba-Krise von vor 60 Jahren gedacht. Damals stand die Welt am Rande eines Atomkrieges – wie auch heute.
Viel wurde geschrieben, wer die Konfrontation provoziert und wer sie durch Besonnenheit entschärft hat: US-Präsident John F. Kennedy oder Kremlchef Nikita Chruschtschow. Doch tatsächlich war es nicht den beiden Staatsmännern zu verdanken, dass die Menschheit dem nuklearen Alptraum entging, sondern zwei anonymen Offizieren – einem Russen und einem Amerikaner.
Der Russe kommandierte ein sowjetisches Atom-U-Boot und war kurz davor, einen Nukleartorpedo auf ein US-Kriegsschiff abzufeuern, als ihn ein Offizierskamerad im letzten Moment davon abhielt.
Der Amerikaner saß auf dem US-Stützpunkt in Okinawa und erhielt den Befehl,
32 Atomraketen auf Ziele in der Sowjetunion abzufeuern. Ein anderer Offizier stoppte ihn.
Letztlich war es also pures Glück, das den Weltuntergang verhinderte. Wollen wir uns auch diesmal wieder darauf verlassen?