Vom Elend der Kunstszene 1

Aus einem Skizzenbuch: Rolf Hannes

Hunderttausende Künstler, Schauspieler, Musiker, Tänzer, Maler und Grafiker, kurzum Freischaffende beiderlei Geschlechts, versuchen sich durchzubringen in Deutschland mit kleinen Gagen, mit kleinem Einkommen. Oft an der Armutsgrenze oder darunter. Viele arbeiten in unterbezahlten Jobs, viele kriegen HartzIV. Nicht wenige verbinden beides, mehr oder weniger geschickt verheimlichend.

An unzähligen Orten wird Kunst ausgestellt, werden teure Plakate gedruckt, werden teure Reden gehalten, werden teure Ausstellungsräume unterhalten, werden teure Kataloge gedruckt. Eine umfangreiche Freizeitbranche ist damit beschäftigt, die Kunstszene auf Trab zu halten. Aber sie dient zu oft der bloßen Selbstdarstellung, das gilt besonders für öffentliche Galerien und Museen.

Man will Aufsehen erregen, will andre Kommunen ausstechen, sucht das Ausgefallene. Viel Geld wird an der Oberfläche verpulvert. Was zählt, ist oftmals die Verpackung. Hochglanz ist angesagt.

Ein Großteil der Szene ist zum Event verkommen. Mit Kunst hat das wenig zu tun, mit Kunstrummel sehr viel.

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