Zeichnung: Rolf Hannes
Hab meinen Tod nachzuleben und muss deinem Atem hin und wieder nachstöbern. Glaubst du, ich hätte deine Lügen von damals vergessen, als du einen Tag nach deinem
18. Geburtstag immer noch auf der Couch deiner Eltern saßt und „auf unberührt machtest“ … Nun brauch ich es nicht mehr: dein Lächeln. Der Fehler meines Lebens war, mich zu spät als Wirklichkeitsvernichter ernst genommen zu haben.
Auch Sonntagsnachmittagsphilosophen können wütend werden. Mittlerweile, nehm ich an, schmiegen sich Fragezeichen auch an dich heran. Wie Efeu, das um deine Zunge herumschleicht.
Wir können uns nur ausgeliebt lieben? Es ist nun an der Zeit, meine falsche Bescheidenheit zu korrigieren. Layla, du musst mich in der Schwere halten … hihi, Äffchen, die dich lieben, hättn ja Schwebe gesagt … mein Quadratmeter Liebe hätte ausweglose Folgen … schließlich bin ich in ein schräges Geburtslicht gekrochen (hast du schnöd gesagt) … um irgendwann nicht mehr zu kriechen: liebe es, die Tropfen in meiner Höhle abzulecken, wie immer noch so laut zu sein im warmen Licht der Thekenlampe nachts um vier endlich allein … so schön allein …
Später, weiß ich, und vielleicht ist es dann schon hell, werde ich meine Wohnungstür aufschließen und der Geruch des letzten verlassenen Satzes, den ich nicht mitgenommen habe, tropft wie eine eifersüchtige Möse in mein Gesicht.
Nun hätt ich mich fast verliebt in meine Entgeißelung. Es ist der Vesuv, der Verruf gewesen. Abergläubisch am Rest vom See(lenleben). Um dich ufern zu lassen. Mir genügt kein Tröpfchenhirn. Ihr habt mich auch nie ausreden lassen. Will nur noch … willst du nicht auch … die Schwere der Freiheit, also des Lächerlichseins, auf deinen Lidern spürn?
Ende