Verlorene Freunde


Zeichnung: Rolf Hannes

Es waren dereinst zwei Freunde
Die hatten einander so lieb
Der eine sah Wolken aufziehen
Und sprach: Komm, lass uns geh’n
Der andere wollt‘ es nicht kommen seh‘n, trat auf der Stelle und blieb

 Es waren dereinst zwei Freunde
Die hatten einander in Freud und in Leid
Der eine hörte der Glocken Geläut
Und sprach: Höre, es ist an der Zeit
Der andere wandte ab sein Gesicht, er war wohl noch nicht bereit

 Es waren dereinst zwei Freunde
Die trauten einander ein Leben lang
Der eine vernahm der Sirenen Gesang
Und sprach: Schnell, verschließe dein Ohr
Der andere folgte ihnen ins Moor, bis es ihn schließlich verschlang

 So gingen dahin viele Freunde
Durch Trug und durch Täuschung entzweit
Sie hörten einander nicht länger
Und verloren sich in gar bitterem Streit
Die einen zogen von dannen, die andern zerbrachen am Leid

Das Gedicht verdanken wir der Vermittlung des Club der klaren Worte:

Startseite

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert