Ursula von der Leyen

Vibrierend vor Empörung verurteilte von der Leyen Moskaus «Getreidewaffe». Nun stellt sich heraus: Schuld am Lieferstopp war auch die EU.

Von Wolfgang Koydl

Im Krieg wird gelogen, das ist nicht neu. Doch es gibt Stufen – von schlicht bis unverschämt. Womit wir bei Ursula von der Leyen wären. Sie vibrierte vor selbstgerechter Empörung, als sie Moskaus «Getreidewaffe» gegen Staaten Afrikas und Asiens anprangerte: «Eiskalte, gnadenlose und vorsätzliche Erpressung», zischte sie.

Stimmte leider nicht, wie die Neue Zürcher Zeitung herausfand. Die Schuldigen für den Lieferstopp saßen auch in Brüssel und Washington. Weil EU und USA die Sanktions-Details sehr vage formulierten, zögerten internationale Getreidehändler, russisches Getreide zu verkaufen. Ihre Sorge: Als Sanktionsbrecher bestraft zu werden.

Wochenlang drangen sie auf Klarstellung. Doch Amerikaner und Europäer ließen sich Zeit. Es standen ja nur «das Leben und die Existenz von Millionen Menschen weltweit» (so von der Leyen) auf dem Spiel. Erst jetzt genehmigten sie den Handel. Da hatten sich Moskau und Kiew schon auf den Export von ukrainischem Weizen geeinigt – ganz ohne Zutun von Washington und Brüssel.

Die liefern lieber Waffen.

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