Um Gottes willen: Rechtsextremismus-Alarm in der katholischen Kirche. Bischöfe warnen vor „menschenverachtenden Einstellungen.“
Von Kai Rebmann
Unter den Blinden ist der Einäugige König. Dieses ganz weltliche Motto, das sich auch die deutsche Politik schon zu eigen gemacht hat, scheint jetzt auch in der katholischen Kirche zu gelten. Extremistische Gefahr droht grundsätzlich immer nur von rechts, so lautet das fast schon sakrosankte Mantra. In eben diese Kerbe schlugen auch die Teilnehmer der gerade zu Ende gegangenen Freisinger Bischofskonferenz, als sie in der Abschlusserklärung verkündeten, fortan ihren Blick für „das Agieren der radikalen Rechten in kirchlichen Kreisen“ schärfen zu wollen.
Solche Aussagen rufen doch einige Verwunderung hervor. Und sie kommen wohl auch nicht ganz zufällig ausgerechnet jetzt, kurz nachdem die Tinte unter den teils heftig umstrittenen Reformen des Synodalen Weges getrocknet ist. Von größeren Rassismus-Skandalen hat man in der katholischen Kirche in der jüngeren Vergangenheit jedenfalls nichts gehört oder sie wären der Aufmerksamkeit des Autors entgangen.
Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn man den Blick auf den unübersehbaren Linksruck richtet, der beide Kirchen – sowohl die Katholiken als auch die Protestanten – ergriffen hat. Ein Priester wurde von seiner Heimatabtei aus dem Verkehr gezogen, weil er in einer Predigt an Heiligabend das klassische Familienbild verteidigt und den Gender-Wahn kritisiert hat. Den Lebensrechtsaktivisten von ALfA wurde von der EKD der Stuhl vor die Tür gestellt. Und selbst linksextreme Gruppierungen wie die „Letzte Generation“ scheint man in den Kirchen lieber zu sehen als konservative Christen.
Diese nicht einmal mehr schleichende, sondern sehr offensichtliche Unterwanderung durch linksgrüne Ideologen bleibt nicht ohne Folgen. Immer mehr Deutsche kehren der Kirche den Rücken. Die Zahl der Austritte hat im Jahr 2022 einen historischen Rekordwert erreicht, nicht einmal mehr die Hälfte der Bundesbürger fühlt sich einer christlichen Konfession zugehörig.
Ganz anders sieht es dagegen aus, wenn man den Blick auf den unübersehbaren Linksruck richtet, der beide Kirchen – sowohl die Katholiken als auch die Protestanten – ergriffen hat. Ein Priester wurde von seiner Heimatabtei aus dem Verkehr gezogen, weil er in einer Predigt an Heiligabend das klassische Familienbild verteidigt und den Gender-Wahn kritisiert hat. Den Lebensrechtsaktivisten von ALfA wurde von der EKD der Stuhl vor die Tür gestellt. Und selbst linksextreme Gruppierungen wie die „Letzte Generation“ scheint man in den Kirchen lieber zu sehen als konservative Christen.
Diese nicht einmal mehr schleichende, sondern sehr offensichtliche Unterwanderung durch linksgrüne Ideologen bleibt nicht ohne Folgen. Immer mehr Deutsche kehren der Kirche den Rücken. Die Zahl der Austritte hat im Jahr 2022 einen historischen Rekordwert erreicht, nicht einmal mehr die Hälfte der Bundesbürger fühlt sich einer christlichen Konfession zugehörig.
Aber die größte Gefahr lauert einmal mehr von rechts. Da ist sich die Frühjahrsvollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz einig. Wichtigster Tagesordnungspunkt auf der Agenda der Bischöfe war das Engagement für Demokratie, Menschenwürde – und politische Bildung. Der Schwerpunkt soll dabei auf den aus Sicht der Kirche stärker werdenden „rechtsextremen und menschenverachtenden Einstellungen“ liegen.
Die oben genannten Themen werden künftig zu den Kernpunkten der Arbeit des „Kompetenzzentrums für Demokratie und Menschenwürde“ (KDM) gehören. Um den Schein zu wahren, wurde pflichtschuldig kurz darauf hingewiesen, dass es dabei nicht ausschließlich um die Bekämpfung des Rechtsextremismus gehen soll. Ähnliche Bedrohungen seien auch „der Antisemitismus, der Islamismus und der Linksextremismus“, wie es in der Erklärung hieß.
Viel mehr als ein Alibi-Satz scheint dies jedoch nicht zu sein. Denn im selben Atemzug wurde die zeitnahe Durchführung einer Tagung angekündigt, die unter dem Titel „Die katholische Kirche und die radikale Rechte – eine notwendige Debatte“ stattfinden soll. Ähnliche Veranstaltungen zu den Themen Antisemitismus, Islamismus oder Linksextremismus sind dagegen offenbar nicht geplant, jedenfalls wurde dazu nichts bekannt.
Die Beschlüsse der Bischofskonferenz in der Abtei Münsterschwarzach in Kitzingen (Unterfranken) dürften schon bald auch unmittelbare Auswirkungen auf die Lehrpläne in den 300 Schulen haben, die sich in Bayern unter der Trägerschaft der Kirche bzw. Caritas befinden. Wie die FAZ berichtet, werden dort insgesamt rund 90.000 Kinder und Jugendliche unterrichtet. An der Bischofskonferenz nahmen Vertreter der Erzdiözesen und Diözesen Bamberg, München und Freising, Augsburg, Eichstätt, Passau, Regensburg, Würzburg sowie des Bistums Speyer teil.