Sterben für Kiew? Folge 3

Überlegenheit, Zynismus, Misstrauen

Wir haben uns völlig zum Narren gemacht. Wir haben Russland mit erstaunlicher Dummheit behandelt. Jetzt zahlen wir den Preis dafür. Wir hatten die Chance, Russland zu einem Verbündeten, Freund und Partner zu machen. Stattdessen haben wir es uns zum Feind gemacht, indem wir ein großes, stolzes Land mit Gier, unverdienter Überlegenheit, Zynismus, Verachtung und Misstrauen beleidigt haben.

Einer der glücklichsten Momente meines Lebens war der Tag, an dem der Kommunismus in Moskau starb. Ich hätte schwören können, dass der Himmel klarer und heller war, die Menschen sahen glücklich und nicht geknechtet aus – sogar die aufmüpfige, korrupte Verkehrspolizei tauchte ausnahmsweise unter. Die Abfalleimer waren voll mit rot-goldenen Mitgliedsausweisen der Kommunistischen Partei, die in der spätsommerlichen Sonne fröhlich verbrannten, während sie sich in graue Asche auflösten.

Die Länder des Westens haben die Ukraine zu einer Konfrontation mit Russland angestachelt.

Ich fuhr mit meinem roten Volvo durch die befreite Stadt, viel schneller als sonst, und trug stolz das spezielle gelbe Nummernschild (mit dem «K» für «Korrespondent» und dem «001» für Großbritannien, die Top-Nation), das mich bis dahin zur Zielscheibe von Bestechungsjägern und übereifrigen Polizisten gemacht hatte, die mich daran hinderten, in den mit Raketen übersäten Wäldern außerhalb der Stadt zu picknicken. Ich ertappte mich sogar dabei, dass ich die Hymnen meiner Kindheit sang.

Fortsetzung folgt.

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