Sommerzeit, Sonnenschein und Glücksgefühle. Wenn die Kiesel unter den Füßen knirschen, die Sträucher duften, wenn die Menschen, mal mit oder ohne Designerplastik, in die untergehende Sonne lächeln, wenn die Tische der Biergärten besetzt sind, wenn jeder locker und entspannt daher kommt, sich dazu quetscht und man mal mit Wildfremden gemeinsam lacht: das ist für mich Biergarten – ich liebe diese Ungezwungenheit, ich liebe auch die einfachen Dinge wie Bier und Wurst-Käsesalat.
Zeichnung: Rolf Hannes
Allerdings litt mein Appetit bei folgendem Anblick, vielleicht können Sie es mir nachfühlen? Ein gestandenes Mannsbild saß umgekehrt auf dem Stuhl, die Rückenlehne am Bauch, er stemmte seinen Krug Bier, er trug Bermudas und Flipflops. Das sind bei dieser Hitze und in der Freizeit verständliche Ansinnen und Verhaltensweisen. Wenn nur nicht das T-Shirt zu kurz und die Hose nicht nach unten gerutscht gewesen wäre. Somit entblößte sich etwas, was nicht dafür gedacht ist, sich fremden Menschen in dieser Offensichtlichkeit zu präsentieren: Der Poschlitz!
Einzig allein das Herstelleretikett in der Mitte der Hose mit den Hinweisen über die Waschbarkeit verhinderte noch tiefere Einblicke ins nackte Grauen. Dankeschön ihr Hosenhersteller, Danke, vielen herzlichen Dank, habt ihr hier mal mitgedacht. Weiter so bitte, in der Mitte, hinten angebracht, sicherheitshalber noch ein bisschen grösser, aus einem Material, welches sich hartnäckig jeglicher Scheren verweigert und sich automatisch nach oben legt.
Damit sich bei rutschender Hose und eingegangenem T-Shirt die Umwelt weiter mit Heißhunger den wahren fleischlichen Genüssen widmen kann.