Schutzlose Flughäfen

Schutzlose Flughäfen: Inkompetenz oder Komplizenschaft? Klima-Aktivisten kleben sich an Landebahnen fest – ARD verschafft ihnen große Bühne.

Von Boris Reitschuster

Wir Deutsche haben oft eine Beißhemmung, wenn es darum geht, unangenehme Ereignisse zu Ende zu denken. Ausländer sind da oft schonungsloser. Ein Freund aus Osteuropa, der seit vielen, vielen Jahren in Deutschland lebt, schickte mir heute die Nachricht von den Klima-Nötigern, die schon wieder Landebahnen besetzt und auf diese Weise zwei Flughäfen lahmgelegt haben, mit folgendem Kommentar: „Wie kommen die ‚Klimakleber‘ auf Rollbahnen von deutschen Flughäfen bei allen Sicherheitsmassnahmen, die man an einem Flughafen hat? Das ist logisch möglich nur durch politische Hilfe und Befehl, direkt am Flughafen. Sonst unvorstellbar.“

Eine böse Verschwörungstheorie, werden nun die meisten einwenden. Wenn man allerdings bedenkt, wie viele Verschwörungstheorien sich in diesen verrückten Zeiten als Realität herausstellen, wird einem etwas mulmig zumute. Zudem, wenn man sich dann anschaut, dass interne Dokumente der Klima-Extremisten belegen, wie viele Sympathien ihnen von Politikern entgegen gebracht werden. Und sogar Polizisten bei den Initiativen mitmachen (worüber ich kürzlich hier ausführlich geschrieben habe). Merkwürdig ist auch, dass die Aktionen in den Flughäfen immer wieder von neuem möglich sind – und die Behörden offenbar nicht daraus lernen und keine ausreichenden Schutzmaßnahmen dagegen einleiten.

Es ist offensichtlich, die Polizei faßt die Klima-Nötiger allzu oft mit Samthandschuhen an. Während sie diejenigen, die sich gegen die passive Gewalt auf den Straßen wehren, mit aller Härte des Gesetzes angeht. Erst kürzlich wurde ein Arzt, der auf dem Weg zur OP wegen der Kleber steckenblieb, von einem Polizisten aggressiv angegangen, weil er die Straftäter „Penner“ nannte. Der Beamte schien weitaus weniger Probleme mit der Nötigung auf der Straße zu haben als mit der Aufregung des Arztes darüber (siehe hier).

Das einzige wirksame Argument, das ich meinem ausländischen Freund mit seiner vermeintlichen „Verschwörungstheorie“ entgegenhalten kann: Er unterschätzt vielleicht die unglaubliche Unfähigkeit und Inkompetenz, die sich in deutschen Behörden und Firmen breit gemacht haben. Und damit möglicherweise auch an Flughäfen. Der Berliner Airport ist das beste Beispiel dafür. Und verwunderlich ist die Entwicklung nicht, wenn man bedenkt, dass heute „Haltung“ vor Leistung geht. Insofern halte ich im Gegensatz zu meinem Freund Inkompetenz und/oder Schlendrian für eine durchaus mögliche Erklärung dafür, dass deutsche Flughäfen es nicht schaffen, die Wiederholungstäter fernzuhalten. Und die Reisenden vor dem Chaos, das die Klima-Täter anrichten, zu schützen.

Die dritte und letzte Möglichkeit wäre:  Flughäfen sind generell nicht vor solchen Attacken zu schützen. Dann wäre aber die Frage, warum es in anderen Ländern nicht zu solchen Aktionen kommt. Und ob dann Fliegen generell noch sicher ist, wenn Hinz und Kunz und damit auch Terroristen unbemerkt in hochsensbile Sicherheitsbereiche eindringen können.

Besonders bezeichnend: Die Tagesschau bietet den Nötigern eine Bühne. Eine der Tatverdächtigen wird auf dem Rollfeld gezeigt. Damit ihre politische Botschaft auch sicher ankommt trotz der Umgebungsgeräusche, blendet sie die ARD sogar in Untertiteln ein. Das ist ein unglaublicher Verstoß gegen journalistische Grundsätze: Straftätern dürfen Journalisten keine Bühne bieten. Dass die Menschen all das noch mit Zwangsgebühren finanzieren müssen, ist ein Skandal.

Das Geschehen am Mittwoch fasst die „Tagesschau“ wie folgt zusammen: „Zum Ferienstart in Hamburg haben sich Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ auf dem Rollfeld des Hamburger Flughafens festgeklebt und den Flugbetrieb mehrere Stunden lahmgelegt.“ Weiter schreibt die öffentlich-rechtliche Anstalt: „Nach aktuellem Stand wurden 17 Ankünfte und 19 Abflüge gestrichen. Zehn ankommende Flugzeuge wurden zu anderen Flughäfen umgeleitet. Nach Angaben des Flughafens kann es ganztätig zu weiteren Flugstreichungen und Verzögerungen kommen. Am ersten Ferientag in Hamburg wurden am Airport eigentlich 50.000 Passagiere und 330 Starts und Landungen erwartet.“

Die Klimakleber schaden damit nicht nur den Nerven der Flugreisenden und stehlen deren Zeit. Sie richten auch enormen Schaden an – etwa für Ersatzbeförderung. Allein schon die Tatsache, dass sie für diesen Schaden in der Regel nicht aufkommen müssen, kann man als Förderung der Extremisten durch Politik und Justiz auffassen. Müssten sie selbst gerade stehen für das, was sie anrichten, hätte es sich schnell ausgeklebt.

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