Zeichnung: Elisabeth Endres
Manchmal stelle ich mir das vor:
jahrelang im Schaukelstuhl zu sitzen,
als poetisches Bild unseres 21. Jahrhunderts.
Auf einem Schaukelstuhl.
Ab und zu wippt er,
knarrt gelegentlich,
vielleicht einmal die Woche.
der Stoff meiner Kleider verwittert.
Die Post kommt noch täglich.
Der Postbote legt sie vor die Tür,
die Hausmeisterin schüttelt den Kopf,
der Schaukelstuhl wippt.
Jemand überweist Geld auf mein Konto,
jemand bucht es wieder ab,
jemand macht Gesetze,
mein Schaukelstuhl wippt.
Gleichgültig
dehnt sich unser Universum weiter aus,
und mein Schaukelstuhl?
Er wippt, er wippt, er wippt…
(Vielleicht lächele ich sogar.)