Nord-Stream-Lüge

SCHOLZ: DIE NORD-STREAM-LÜGE VON POTSDAM

Von Sven Reuth

Kanzler Olaf Scholz kündigt Aufklärung im Kriminalitätsfall Nord Stream an. Zugleich schließt er gleich den durch eine Vielzahl an Indizien belasteten mutmaßlichen Täter aus dem Kreis der Verdächtigen aus. COMPACT Edition „Seymour Hersh:. Der Nord-Stream-Krimi“ liefert die wichtigsten Beiträge der Investigativ-Legende zum größten Anschlag der USA auf Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. Hier mehr erfahren.

Es war ein durchaus bemerkenswerter Moment am Montag abend beim von Kanzler Olaf Scholz angesetzten Bürgerdialog in Potsdam. Der SPD-Mann nahm nun plötzlich zu einem Thema Stellung, dem er sonst konsequent ausgewichen war, nämlich den Anschlägen auf die Nord Stream-Pipelines. Offenbar spürt man also auch im Kanzleramt den Druck, der von einigen alternativen Medien – und hier insbesondere von COMPACT – in dieser Frage ausgeübt wird und hat daraus nun den Schluss gezogen, man könne das Thema zumindest nicht mehr länger nur noch ausschließlich beschweigen.

Mit markigen Worten kündigt der frühere Regierende Bürgermeister von Hamburg in Potsdam deshalb nun Aufklärung an und äußert:

„Wir werden herausfinden, wer es war, soweit wir das können. Und wir werden nicht, weil uns das Ergebnis nicht gefällt, das nicht zur Anklage bringen. Da kann keiner auf Rücksicht hoffen. Wir wollen das unbedingt aufklären.“

Gut gebrüllt, Löwe, denkt man im ersten Moment. Doch tatsächlich handelt es sich wieder einmal nur um eine von den aalglatten Null-Aussagen des Kanzlers.

Denn Olaf Scholz schiebt gleich nach, es gebe keinerlei Indizien für eine Beteiligung der USA oder von Großbritannien an dem Anschlag. Das ist eine fasutdicke Lüge.

In der COMPACT-Edition „Nord-Stream-Krimi: Wie die US-Regierung die Pipelines sprengen ließ“ führt der weltbekannte investigative Journalist Seymour Hersh genau aus, wie die USA die Nord-Stream-Pipelines ausschalteten. Zur Haltung Washintons zu den Nord-Stream-Pipelines führt Hersh hier unter anderem aus:

„Der Präsident und seine führenden Leute für Außenpolitik – der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan, Außenminister Tony Blinken und Victoria Nuland, Staatssekretärin für Politik – hatten sich klar und deutlich gegen die beiden Pipelines ausgesprochen, die von zwei verschiedenen Häfen in Russland nahe der estnischen Grenze über eine Länge von rund 1.200 Kilometern parallel am Grund der Ostsee verlaufen und die dänische Insel Bornholm passieren, bevor sie in Nordostdeutschland enden. Die direkte Route unter Umgehung der Ukraine war ein Segen für die deutsche Wirtschaft, die in den Genuss eines Überflusses an billigem russischem Erdgas kam – genug, um Fabriken zu betreiben und Häuser zu beheizen. Zugleich konnten deutsche Versorgungsunternehmen überschüssiges Gas mit Gewinn in ganz Westeuropa verkaufen.“

Doch diese deutsch-russische Wirtschaftsallianz, die eine klare Gewinn-Situation für beide Länder darstellte, stößt in Washington schon seit zwei Jahrzehnten auf größtes Unbehagen. Offensichtlich wartete man nur auf den geeigneten Moment, um eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im Ostseeraum zur Not auch mithilfe eines Terrorakts beseitigen zu können.

Hierzu führt Hersh aus:

„Norwegen war der perfekte Ort zur Ausführung der Mission. In den letzten Jahren der Ost-West-Krise hat das US-Militär seine Präsenz in Norwegen beträchtlich ausgebaut. Das Pentagon hat durch Investitionen in Höhe von hunderten Millionen Dollar in die Modernisierung und den Ausbau von Einrichtungen der amerikanischen Marine und der Luftwaffe in Norwegen hochbezahlte Arbeitsplätze geschaffen, die vor Ort nicht unumstritten waren. Dazu gehört vor allem ein modernes Radar mit synthetischer Blende hoch im Norden, das in der Lage ist, weit nach Russland vorzudringen, und das zu einem Zeitpunkt in Betrieb genommen wurde, als die amerikanischen Geheimdienste den Zugang zu einer Reihe weitreichender Abhörstationen in China verloren hatten.“

Die Zusammenarbeit der beiden NATO-Staaten hatte weitreichende Folgen. Dazu führt Hersh in COMPACT-Edition „Nord-Stream-Krimi: Wie die US-Regierung die Pipelines sprengen ließ“ aus:

„Am 26. September 2022 warf ein P-8-Überwachungsflugzeug der norwegischen Marine bei einem scheinbaren Routineflug eine Sonarboje ab. Das Signal breitete sich unter Wasser aus, zunächst zu Nord Stream 2 und dann zu Nord Stream 1. Wenige Stunden später wurde der hochexplosive C4-Sprengstoff gezündet, und drei der vier Pipelines wurden zerstört. Innerhalb weniger Minuten konnte man sehen, wie sich Methangas, das in den stillgelegten Pipelines verblieben war, an der Wasseroberfläche ausbreitete, und die Welt erfuhr: etwas Unumkehrbares war geschehen.“

Wird genauso „unerbittlich“ aufgeklärt wie bei der Warburg-Bank?

Der Bericht von Seymour Hersh, seit der Aufklärung des Watergate-Skandals in den 70er-Jahren die lebende Legende des US-Journalismus, lässt jedenfalls keine Fragen offen. Offen bleibt höchstens die eine große Frage, wieso die Bundesregierung diese überragend wichtige Quelle nicht zur Kenntnis nehmen will und Olaf Scholz bei seinem Auftritt in Potsdam dann sogar noch behauptet, es gebe keinerlei Indizien für eine US-Beteiligung an den Terrorakten.

Eine rückhaltlose Aufklärung des Falls würde wohl auch die LNG-Lieferungen aus den USA gefährden. Wenn laut den Worten des Kanzlers „keiner auf Rücksicht hoffen“ darf, dann kann er nicht im nächsten Moment die USA und Großbritannien aus dem Kreis der Verdächtigen ausschließen. Auch die Dank-Adresse des früheren polnischen Außenministers Radoslaw Sikorski an die Adresse der USA kurz nach den Attentaten sprechen hier eine deutliche Sprache.

Die NATO ist nicht nur militärisch, sondern auch moralisch am Ende. COMPACT bringt Hershs Nordstream-Veröffentlichungen erstmals auf Deutsch an den Kiosk, dazu ein vertiefendes Interview zum Thema, das Jürgen Elsässer mit ihm geführt hat, und weiterem Bonus-Material. Ein zeitgeschichtliches Dokument erster Güte über den schwersten Angriff der USA auf Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg! COMPACT-Edition 11 ist unerlässlich zum Verständnis der Hintergründe dieser weitreichenden historischen Zäsur. Hier bestellen.

 

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