Diesmal fiel der Evangelische Kirchentag unmittelbar in die Nähe des Gipfels der G7. Wer Augen hat zu sehen, und wer Ohren hat zu hören, dem konnte es nicht entgehen: Hier trafen zwei Welten aufeinander, die sehr verschieden sind, ich möchte es noch klarer sagen, die voneinander geschieden sind wie zwei Dinge im Scheidewasser.
G7: Gruppenbild mit Dame im Freigehege hinter Hochsicherheitszaun
G7: Der Gipfel der leeren Worte. Ein Treffen der Eitelkeiten, ein Treffen der politischen Phrasen, ein Treffen, das sich vor dem Volk einzäunen muß hinter Stacheldraht, geschützt von zehntausenden Polizisten, gepanzerten Fahrzeugen, Flugzeugen. Ein Treffen, das sinnlos Landschaft verschandelt und wahrscheinlich mehr als 300 Millionen € kostete. Einiges Sinnvolle hätte mit diesem Geld angestellt werden können, das uns Bürgern helfen würde. Darum aber geht es nicht, es geht darum, sich in Szene zu setzen, nach allen Regeln der Reklamekunst: Seht her wie schön Deutschland ist, seht her wie schön und gut es sich in Deutschland leben läßt. Seht her wie wir die Welt verbessern wollen. So hat es die Kanzlerin selbst formuliert. Sie preist Verpackung an mit getürktem Inhalt. Sie ist die vollendete Verpackungskünstlerin. Und als solche muß sie auch auf dem Evangelischen Kirchentag in der ersten Reihe sitzen und eine Rede halten, die ein anderer Verpackungskünstler zusammengebastelt hat.
Kirchentag: Frei unter freiem Himmel, wenigstens das
Foto: DEKT/Nadine Malzkorn
Zum Evangelischen Kirchentag, was soll ich da groß sagen? Ich war nicht dabei, wie ich überhaupt kirchlichen Organisationen und deren Aufmärschen fernbleibe. Aber manche Bilder, manche Fotos, manche Filmstreifen drumherum und auch einige Reden und Verlautbarungen, die ich mir im Internet ansah, anhörte, sie haben mir gefallen, einmal war ich sogar begeistert.
siehe auch meinen Text Zwei Welten vom 30. Okt. 2014