Von Mario Martin
Der französische Virologe Luc Montagnier, der als Mitentdecker des menschlichen Immunschwächevirus (HIV) gilt, ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Montagnier wurde 2008 mit dem Nobelpreis für seine Arbeit zur Isolierung des Aids-Virus ausgezeichnet.
Er starb am letzten Dienstag umgeben von seinen Kindern im Krankenhaus des Pariser Vororts Neuilly-sur-Seine, wie die französische Nachrichtenseite FranceSoire berichtet.
Status Quo der Wissenschaft
Während der letzten zwei Jahre äußerte sich Montagnier immer wieder kritisch im Hinblick auf die Corona-Impfung. Bei den Medien wegen seiner kontroversen Haltung in Ungnade gefallen, hielt sich die Berichterstattung zu seinem Tod sehr in Grenzen. Bei der Tagesschau fehlt jede Meldung. Der Spiegel widmet Montagnier einen Kurzbericht und schreibt: “In den letzten Jahren machte Montagnier mit in der Wissenschaft umstrittenen Thesen von sich reden, die seinen früheren Ruf schwinden ließen. Während der Coronakrise vermutete er beispielsweise, Forscher hätten das Virus absichtlich geschaffen.”
Und auch der Bayerische Rundfunk stimmt in den Abgesang mit ein. Auch hier ist vom wissenschaftlichen Abstieg die Rede.
Diese Behandlung legt den Schluss nahe, dass Montagnier sich der Wahrheit wahrscheinlich sehr viel weiter angenähert hat als zugegeben wird. Die dogmatische und unwissenschaftliche Ausgrenzung kontroverser wissenschaftlicher Meinungen erschüttert den Ruf der Wissenschaft nicht erst seit Corona. Den Weg zeichnet die Diffamierung und Herabwürdigung abweichender wissenschaftlicher Meinungen beim Thema Klimawandel vor. Wer unangenehme Arbeiten publiziert und keine opportunen Ergebnisse liefert, der fliegt durch den Peer-Review, darf sich von seiner Finanzierung verabschieden und verliert seine Stelle in Forschung und Lehre.
Es gibt viele Bereiche, die durch das repressive Vorgehen der letzten zwei Jahre einen Reputationsverlust erleiden mussten: Politik, Medien, Bildungssystem uvm., aber vermutlich steht die Wissenschaft mit ihrer Anbiederung an die Politik an der Spitze des ideologischen Scherbenhaufens.
Fortsetzung folgt.