Michael Bakunin und der Anarchismus Folge 4

Geburtsaus Bakunins in Prjamuchino

Wo ich das Wort Anarchie auch auszusprechen wage, es löst Schrecken aus. Lieber lassen sich die Leute in einem Mutti-Staat gängeln und von einer korrupten EU drangsalieren. Sie halten nichts von Eigenständigkeit, Freiheit, achgottchen, da kriegen sie Angst, wer sagt ihnen denn dann, wo es langgehn soll. Die meisten Leute, so meine Erfahrung, sind offenbar minderbemittelt im Hirn, oder es ist so besetzt von Gelüsten nach Mehr-mehr, mehr Geld, mehr Klamotten, mehr Dies, mehr Das. Intellektuelle Dürftigkeit allenthalben. Statt sich mit Gedanken zu beschäftigen wie folgende, aufgelesen, unsystematisch, so wie sie mir in vielen Schriften, Briefen, Verlautbarungen, Reden Bakunins begegneten:

Der Reichtum der Menschen ist ihre Mannigfaltigkeit. Harmonie um der Harmonie willen, ist nicht wünschbar. Sie wäre die Abwesenheit des Kampfs, die Abwesenheit des Lebens, es ist der Tod. Zu allen Zeiten und in allen Ländern, wo es Entwicklung und Überfluß an Leben, an Gedanken, an schöpferischer und freier Tat gegeben hat, auch Streit, intellektuellen und sozialen Kampf, gerade da hat es die Völker zu den glücklichsten und mächtigsten im menschlichen Sinne des Worts gemacht.

Die Gleichmacherei ist das Übel der Zentralisation. In einem Buch eines Professor Stein von 1843 lese ich: Das ganze äußere Leben der Menschen ruht auf zwei Angelpunkten, die man die absoluten Tatsachen des menschlichen Lebens nennen kann: Die Selbständigkeit des Einzelnen, die einzelne Persönlichkeit, und die selbständige Einheit dieser Einzelnen, die allgemeine Persönlichkeit.

Es gibt eine absolute menschliche Moral, das ist das universelle Gesetz der Solidarität, die natürliche Grundlage jeder menschlichen Gesellschaft.

Fortsetzung folgt.

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