Déjà-vu

Handkolorierte Radierung: Rolf Hannes

Bis zu dem Tag, an dem meine Mutter, die ich nie auslieben durfte, starb, der der richtige Tag war, um mich von einem ungesunden Wahnsinn zu retten. Die Zeichenphilosophie und ihr Tod. Entweder ist die Sehnsucht danach nachtragend oder man verliert seine wahre Liebe nie. Wir haben uns immer aufgewühlt. Uns immer gefühlt.

Wider mich war ich im Ansanften immerschon. Déjà-vu.
Viel zu bescheiden. Kaum ertragene zu Ende besoffene
Nächte wie früher. Da sprach aus uns schon der
Übermorgen. Noch ohne Sonne oder Verklärung: so wie
mir meine Worte unter den Wimpern flattern verfiedern,
kaum ausgetragenes Davonfliegen …

 Eigentlich wollte ich den Mund halten, als ich damals Derrida gelesen, nein, gefühlt habe. Weil nichts in meinen Kopf ging. Außer der Augenblick. Der mich las. Nahm mich auf. Sein Buch in Händen. Für ein Leben. Weil es nur darum gehen würde (wenigstens das verstand ich), sich zu berühren mit dem, was man liebt. Wie aber willst du das einem erklären? Man liebt ja der Regel nach einen Menschen und ordnet dem alles unter. Andere Begriffe. Licht ums Bedeuten. Aus einem Menschen wird nie ein anderer Mensch. Außer du verschreibst ihn in eine Lebenslänglichkeit, meint Ewigkeit.

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