© Rolf Hannes: vierchörige Zupflaute dotara
Gott ist lebendig in meiner Lebendigkeit.
Nur die Reinheit des Herzens führt mich zu Ihm.
Je mehr ich die Weisheit der heiligen Bücher studiere,
umso verwirrter bin ich.
Ich bin blind ungeachtet meiner Augen.
Nur die Reinheit des Herzens führt mich zu Ihm.
Er wohnt nicht im Gewirr der Sterne
noch im unendlichen Raum.
Du findest Ihn nicht in den heiligen Schriften,
nicht in den Texten der Vedas.
Er lebt hinter der Wirklichkeit von Allem.
Er ist HIER in der Gestalt ohne Gestalt.
Seit Jahrhunderten wandern in der indischen Provinz Bengalen und dem angrenzenden Bangladesch Baul-Mystiker durchs Land. Sie vereinen in ihren Liedern tantrische, sufische und hinduistische Traditionen. Das Wort Baul kommt aus dem Sanskrit, man könnte es sowohl mit entrückt wie mit verrückt übersetzen. Eine Erkenntnis ihrer Religiosität ist die Gewißheit, daß das Göttliche nicht im Jenseits zu finden ist, sondern in jedem Menschen selbst.