Baul-Musiker im Süden Bangladeschs
Die Instrumente von links nach rechts: Kleine Kesseltrommeln (duggi), Bambusquerflöte (banshi), liegend Zupftrommel (ektara), Harmonium, Zimbel (manjira), doppelchörige Zupflaute (dotara)
Gott lebt im Menschen ganz vereint. Oh mein unwissendes Herz, deine Augen sind blind! Wie also kannst du den Kostbaren Menschen entdecken?
Der Ungesehene, leuchtend in der Glorie des Lichts, verbirgt seine Gestalt vor dieser blinden Starrheit. Er hat Gestalt im Menschen, aufscheinend und verschwindend in eines Augenblicks Blinzeln.
Wir alle auf unseren verschiedenen Wegen empfinden einen Gott
jenseits von Denken und Fühlen. Allein in der Essenz der Liebe ist Gott zu finden.
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Seit Jahrhunderten wandern in der indischen Provinz Bengalen und dem angrenzenden Bangladesch Baul-Mystiker durchs Land. Sie vereinen in ihren Liedern tantrische, sufische und hinduistische Traditionen. Das Wort Baul kommt aus dem Sanskrit, man könnte es sowohl mit entrückt wie mit verrückt übersetzen. Eine Erkenntnis ihrer Religiosität ist die Gewißheit, daß das Göttliche nicht im Jenseits zu finden ist, sondern in jedem Menschen selbst.