Am 23. April war sowohl der weltweite Tag des Buchs wie der Tag des deutschen Biers. Kraß ausgedrückt: Leser trifft auf Säufer, und ganz zu anfangs überlegte ich, ob ich schreibe: Bierbauch trifft auf Lesekopf. Das schien mir aber unangebracht, zumal ich gerne Bier trinke. Bier ist nach Tee mein Lieblingsgetränk.
Um dahinterzukommen wie es zu solchen Gedenk-und Lobbytagen kommt, hab ich mich bei Wikipedia erkundigt und bin auf eine Liste gestoßen, die ich nach anderthalb Stunden intensiven Studierens nicht bis zur Hälfte durchsehen konnte. Es ist nicht zu glauben, was alles gefeiert, wessen gedacht und was erinnert werden will.
In Teilen der USA und Kanada wird ein Murmeltiertag als Volksfest gefeiert. Es gibt einen internationalen (Ehren-) Tag des Unkrauts, in den USA gibt’s einen Festtag der Freunde der Zahl Pi, es gibt einen von der UNO ausgerufenen Tag des Glücks, es gibt den Internationalen Kiffertag, es gibt den Weltlachtag.
Groundhogday 2005 in Punxsutawney/Pennsylvania: Und täglich grüßt das Murmeltier.
Ich bin in der Auflistung nur bis zum Juni gekommen. Gemerkt habe ich mir die mir sympathischen Tage unter denen, die ich nicht erwartet hätte. Da fällt mir ein, es gibt noch einen Gedenktag, der mir sehr gefällt, es ist der Tag zur Förderung des Buchs, das heißt, zur Förderung des Vorlesens in der Familie, der in Kanada begangen wird.
Einen Tag des Maulwurfs hab ich nicht gefunden, jedenfalls nicht in der ersten Jahreshälfte. Es würde mich aber nicht wundern, wenn dieses Miststück, das mich während der Jahre in Frankreich fast um den Verstand gebracht hat, auch seine gefühlsschwangeren Fürsprecher hätte.