Kontrastprogramm

Kommt jetzt das Kontrastprogramm zum Great Reset? Jordan B. Peterson präsentiert einen Gegenentwurf zum WEF.

 Von Kai Rebmann

Jordan B. Peterson hat sich in den vergangenen Jahrzehnten unter anderem als Autor mehrerer Fachbücher sowie als Inhaber eines Lehrstuhls an der University of Toronto einen Namen im Bereich der klinischen Psychologie gemacht. In der jüngeren Vergangenheit vertritt der Professor seine konservativen Positionen insbesondere zum Genderwahn und dem angeblich menschengemachten Klimawandel zunehmend über die sozialen Medien. Damit hat sich der Kanadier aber natürlich nicht nur Freunde gemacht. Kritiker werfen Peterson vor, populistische Thesen zu verbreiten und damit immer weiter ins rechte Lager abzudriften.

Fest steht jedenfalls: Das Wort des Kanadiers hat Gewicht. Der US-Ökonom Tyler Cowen sowie der Wirtschaftsjournalist David Brooks stufen Peterson als einen „der einflussreichsten öffentlichen Intellektuellen der westlichen Welt“ ein. Im Februar hat der Psychologe das Schaulaufen der Reichen und Mächtigen beim WEF in Davos genutzt, um zeitgleich für einen Gegenentwurf zum Great Reset zu werben.

Während Klaus Schwab und seine Gäste in den Schweizer Alpen darüber brüteten, wie sie den Menschen immer mehr Angst vor einer möglichst dystrophischen Welt machen können, stellte Peterson in der Sendung des US-Podcasters Joe Rogan sein Kontrastprogramm vor. Denn genau darin liegt das Geheimnis des Erfolges bzw. der erstaunlich hohen Akzeptanz des WEF: Von einigen handverlesenen Eliten gefundene Lösungen werden als exklusive Wegweiser in eine bessere – und vor allem viel, viel gerechtere – Welt verkauft.

Das einzige, was fehlt, um Dinge wie den Great Reset einer breiten Öffentlichkeit schmackhaft zu machen, ist das dazugehörige Problem. So kam die „Pandemie“ diesem elitären Kreis im Frühjahr 2020 zumindest nicht ungelegen. Klaus Schwab musste die entsprechende Agenda nur noch aus der Schublade holen und sie in Buchform veröffentlichen.

Menschen, die nicht an die Klimakatastrophe glauben, werden nie dazu bereit sein, ihren Wohlstand aufzugeben und ganze Industrien an die Wand zu fahren. Wo niemand Angst vor künftiger Überbevölkerung und Nahrungsknappheit hat, lässt sich keine Transgender-Ideologie implementieren. Und nur in einer Zeit, in der möglichst viele davon überzeugt sind, dass die Welt ein ungerechter Ort ist, können Völkerwanderungen gigantischen Ausmaßes auf den Weg gebracht werden. All dies und noch einiges mehr lässt sich unter dem allgegenwärtigen Begriff der Transformation zusammenfassen oder eben dem „Great Reset“, dem großen Neustart.

Für seine Kritiker ist es hingegen schon verwerflich, dass Peterson den wissenschaftlichen Konsens zur globalen Erderwärmung bezweifelt. Es reicht also schon aus, darauf hinzuweisen, es gebe zu dieser Frage unterschiedliche Ansichten, um verächtlich gemacht zu werden. So lasse der Psychologe auf seinen Social-Media-Kanälen auch „Klimaleugner in Interviews ihre Positionen verbreiten“, lautet der Vorwurf einer bekannten Online-Enzyklopädie. Man könnte es an dieser Stelle auch mit einem Zitat halten, das Charles Dickens zugeschrieben wird: „Ich brauche Informationen, eine Meinung bilde ich mir selbst.“

Im Gespräch mit Joe Rogan bezeichnete Jordan Peterson den „Great Reset“ als „Top-Down-Ansatz“, durch den die Souveränität der Nationalstaaten ausgehebelt werden solle. Danach beschreibt der Psychologe den WEF-Ansatz der Panikmache, dessen Ziel es sei, ein möglichst finsteres Zukunftsszenario an die Wand zu malen, um dadurch die Akzeptanz für die eigenen Lösungen zu erhöhen. Dem stellt der Professor sein Konzept entgegen, den Menschen eine „verlockende und einladende Vision“ des künftigen Zusammenlebens auf der Erde vor Augen zu führen.

Peterson stellt dabei etwa folgende Fragen in den Raum: Was wäre, wenn die Freiheit des Einzelnen wieder mehr im Vordergrund stünde? Warum nehmen wir nicht die Förderung des klassischen Familienbildes wieder mehr in den Blick, um dem Geburtenrückgang entgegenzuwirken? Die Angst vor einer Überbevölkerung steht nicht nur im Widerspruch mit historischen Daten, wie Peterson betont. Tatsächlich verläuft die demographische Entwicklung in den jeweiligen Weltregionen höchst unterschiedlich.

Ziel des Professors ist es daher, künftig ein jährliches Forum konservativer Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und anderen Bereichen auf die Beine zu stellen. Ganz nach dem Vorbild des WEF in Davos, nur eben mit einer gänzlich anderen Zielsetzung. Das erste Treffen dieser Art soll nach dem Willen des Initiators bereits im Spätjahr 2023 in London stattfinden, wobei sich Peterson bei der Frage nach genauen Details eher noch bedeckt hält.

Vor dem Hintergrund dieser ambitionierten Pläne des Kanadiers ist wohl auch ein Deep-Fake zu verstehen, der es dieser Tage in die Twitter-Trends geschafft hat. Mit vermeintlichen Aussagen, die ihm aber im wahrsten Sinne des Wortes in den Mund gelegt worden sind, zieht Peterson die Gesinnungspolitiker durch den Kakao, die die aktuelle Bundesregierung darstellen. Aber sehen Sie selbst und direkt unter dem Video die deutsche Übersetzung:

Da ist Annalena ‚Madame Legasthenie‘ Baerbock. Aber das ist noch nicht alles, oh nein! Nein, die gesamte deutsche Regierung ist eine einzige Freakshow, ein echter Zirkus. Wir haben einen Wirtschaftsminister, Robert Habeck, der nicht die geringste ökonomische Erfahrung hat. Soweit ich weiß, hat er zuvor Kinderbücher geschrieben.

Dann gibt es da Karl ‚Kokskopf‘ Lauterbach. Eine seltsame, fast schon zombieartige Kreatur der Nacht, die auch jetzt noch – nachdem selbst die WHO die Pandemie für beendet erklärt hat – darauf besteht,  die Leute sollten Angst vor dem Virus haben. Ironischerweise haben die meisten Deutschen mehr Angst vor ihm. Lächerlich!

Und damit kommen wir zur Hauptattraktion des Zirkus: Bundeskanzler Olaf Scholz. Wenn Sie Joe Biden für schläfrig halten, dann lassen Sie es sich gesagt sein – dieser Mann ist im Tiefschlaf! Von ihm geht nicht der geringste Hauch von Autorität aus. Der einzige Grund, weshalb er die Wahl gewann, war, weil er gegen ‚Madame Legasthenie‘ Baerbock und einen Clown angetreten ist, der sich dabei erwischen ließ, wie er während einer Gedenkveranstaltung für die Opfer einer Flutkatastrophe im Ahrtal gelacht hat.

Er, Olaf Scholz, war in einen riesigen Finanzskandal verwickelt, der als ‚Cum-Ex‘ bekannt wurde. Daran kann er sich allerdings nicht mehr erinnern, wie er vor Gericht ausgesagt hat.

Wir haben also eine Außenministerin, die nicht reden kann, ohne sich dabei zu blamieren. Einen Wirtschaftsminister, der noch keinen einzigen Tag in seinem Leben in der freien Wirtschaft gearbeitet hat. Einen Gesundheitsminister, dessen Zähne verfaulen und der aussieht, als hätte er in den letzten 40 Jahren nichts als Pappe gegessen. Und einen Kanzler, der null Autorität hat, durch pures Glück an die Macht kam und sich an nichts erinnern kann. Viel Glück, Deutschland! Tut mir leid, aber ihr seid am A…!“

Wie gesagt, es handelt sich um einen Fake. Aber wenn sich jemand für die Zeit des „Great Reset“, des großen Umbruchs oder wie auch immer man das Kind nennen möchte, für die größte Volkswirtschaft Europas eine möglichst hilflose Bundesregierung hätte aussuchen wollen – eine bessere Wahl wie die aktuelle Ampelkoalition hätte er wohl kaum treffen können.

 

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