Beim Klimazirkus außer Spesen nichts gewesen: Klimagipfel in Scharm al-Scheich.
Was für ein Aufwand! In den ägyptischen Luxusbadeort Scharm al-Scheich kamen 30 000, nach anderen Angaben sogar 40 000 Politiker, Manager, Aktivisten und Journalisten zur jährlich stattfindenden „Klimakonferenz“. Die Anzahl der Privatjets, mit denen die besser betuchten Teilnehmer einflogen, hat sich gegenüber Glasgow, wo man sich im vergangenen Jahr traf, fast verdoppelt. Selbst die Fridays for Future-Radikalen und die Extremisten von der „letzten Generation“ wollten sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Mit einem Rest von Schamgefühl posteten die Klimaretter, sie hätten lange Strecken mit dem Zug und nur die letzte Etappe mit dem Flugzeug bewältigen können. Allerdings wäre ihre CO2-Bilanz weitaus günstiger ausgefallen, wenn sie zu Hause geblieben wären.
Hat man jemals die CO2-Bilanz dieser gigantomanischen Veranstaltung berechnet und festgestellt, wie sehr sie beiträgt, den angeblichen Kipppunkt, nach dem das Klima nicht mehr zu retten ist, vorzuverlegen?
Inzwischen muss sogar der Spiegel, der kürzlich ein Titelcover aus den 80er Jahren recycelt hat, das den Kölner Dom am Rand der über die Ufer getretenen Nordsee zeigt, zugeben, das Ergebnis sei mehr als mager. „Die Klimakonferenz von Scharm al-Scheich endet mit einer Enttäuschung“, konstatiert der Kolumnist Christian Stöcker. Um der Tatsache, dass diese Veranstaltungen nichts bringen außer weitere Umwelt- und Klimaschädigung, präsentiert Stöcker, der es in der Kognitionspsychologie immerhin zum Professor gebracht hat, auch gleich die Schuldigen: „In Scharm al-Scheich waren 636 Lobbyisten von Öl-, Gas- und Kohlekonzernen akkreditiert“. Und diese „Saboteure“ seien schuld.
Nach Stöckers Meinung teilt sich „die anscheinend so komplexe Landschaft der Klimapolitik […] wenn man von China einmal absieht, in zwei sehr übersichtliche Lager: All diejenigen, die tatsächlich aus fossilen Brennstoffen aussteigen wollen, so schnell wie möglich. Und all diejenigen, die mit der Förderung und dem Verkauf von Roh-CO₂ Geld verdienen, und deren Handlanger in Medien, Politik und Randgebieten der Wissenschaft“.
Letztere hätten dafür gesorgt, dass der Bevölkerung immer noch nicht hinreichend klar sei, in welch gefährlicher Lage sich die Welt befände.
Interessant, dass der Kolumnist China außen vor lässt, obwohl es sich um den weltweit größten CO2-Emittenten handelt und auch nicht vorhat, das in absehbarer Zeit zu ändern.
Es ist schon die hohe Kunst der Verdrängung, nicht wahrzunehmen, dass der politisch verordnete Umstieg auf die angeblich „konkurrenzlos billigen Erneuerbaren“ in Europa zu einer beispiellosen Energiekrise geführt hat. Die Tatsache, dass bei einer 100-prozentigen Energieproduktion durch „Erneuerbare“ alle Räder stillstünden, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, wird einfach ausgeblendet. Stöckers Text ist ein Paradebeispiel dafür, wie durch propagandistisches Wunschdenken, das die Realität ignoriert, von den Problemen abgelenkt wird.
In seiner an Verschwörungstheorie grenzenden Darstellung nimmt er es mit den Fakten nicht so genau. Zu den attackierten Instituten gehört auch EIKE, aus seiner Sicht ein „Institut von Klimawandelleugnern und Abwieglern“. Er behauptet, bei EIKE träte auch der US-Amerikaner John Droz auf, „der seit mehr als zehn Jahren gegen Solar- und Windenergie agitiert, Zweifel am menschengemachten Klimawandel sät“.
Eine einfache Anfrage bei EIKE hätte zutage gebracht: man hat dort noch nie Kontakt mit John Droz gehabt, weswegen er dort auch nicht aufgetreten ist. Aber das hätte den propagandistischen Furor des Spiegel-Kolumnisten eventuell gedämpft und das wäre im Klimakampf nicht hilfreich gewesen.
Vielleicht sollte EIKE die Anregung aufnehmen und Droz im nächsten Jahr einladen.
EIKE steht übrigens nicht nur im Spiegel unter Beschuss. Es gab im Vorfeld der diesjährigen Klimakonferenz wieder eine Denunziation von Einzelpersonen und Gruppen, von denen man gern wüsste, wer sie finanziert, um Druck auf diejenigen auszuüben, die EIKE ihre Räume zur Verfügung stellen.
Warum die Klimaschützer, die doch meinen, die satte Mehrheit der Wissenschaftler hinter sich zu haben, so hysterisch auf Andersdenkende reagieren, gibt zu denken. Statt die „Leugner“ mit guten Argumenten zu widerlegen, sollen sie mundtot gemacht werden.