Verdient hat er ihn schon seit langem, bekommen erst letzten Samstag, zu verdanken dem glücklichen Umstand, daß er durchgehalten hat, immer noch lebt, immer noch schreibt, er, der 1932 geboren wurde.
Jürgen Becker entdeckte ich in seinem Buch Die Gedichte, ein Taschenbuch, das ich irgend jemandem geliehenen haben muß, und wie üblich hab ich es nicht zurückbekommen. Das ärgert mich, denn ich wollte mich vergewissern wie schön seine Gedichte sind, lang und uferlos, eigentlich großartige Prosa. Sätze voller Rhythmus und Wohlklang, Sätze unvergleichlicher Schönheit und Tiefe.
Ich erinnere mich wie ich sie stundenlang meiner Frau vorgelesen habe, bis wir beide ganz erschöpft waren und mir Tränen hinter den Augen standen.
© Rolf Hannes
Das war 2005, denn in einem meiner Skizzenbücher dieses Jahrs findet sich eine Zeichnung mit Beckers Pappeln. Sie sind sein immerwiederkehrendes Erkennungszeichen. Pappeln sind Beckers Freunde. Seither schaue ich diese eigenartig strünkigen Bäume mit einem besonderen, aufmerksamen Blick an.