Jan Böhmermann

Was für eine Selbst-Entlarvung: Böhmermann glaubt an AfD-Erfolg; Irrsinnige Attacke auf GEZ-Kollegin Maischberger geht völlig nach hinten los.

Von Boris Reitschuster

Es ist immer eine schwere Abwägung. Einerseits sollte man nicht jedem Irrsinn aus der rot-grünen Blase einen Resonanzboden bieten, indem man ihn widergibt. Aber auch andersherum wird ein Schuh daraus. Wegsehen und sich nicht damit beschäftigen, haben es erst möglich gemacht, dass eine kleine Minderheit rot-grün-woker Kulturkrieger mit einer verqueren Ideologie heute eine Vormachtstellung in Politik und Medien hat, an den Hebeln der Macht sitzt und den Menschen ihre Ideen aufzwingt. Wenn die breite Mehrheit, die Vernünftigen, weiter wegsehen und so tun, als ginge sie das alles nichts an, wird es so weitergehen – Richtung Abgrund.

Vor diesem Hintergrund habe ich mich entschlossen, über die neueste Eskapade von Jan Böhmermann zu berichten – der sich selbst Komiker nennt und in meinen Augen nichts anderes ist als ein mit Zwangsgebühren vom ZDF finanzierter TV-Hetzer, der auf alles eindrischt, was der Regierung nicht genehm ist.

Jetzt hat Böhmermann seine TV-Kollegin Sandra Maischberger angegriffen – und dabei unwillentlich interessante Einblicke in sein Seelenleben gewährt. Offenbar wird der Mann von Angst getrieben. Stein des Anstoßes: Die Einladung von AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla in die Sendung „Maischberger“. Die eigentlich für eine Demokratie eine normale Sache sein sollte. Und für einen Sender, der per Gesetz zu Ausgewogenheit und Neutralität verpflichtet ist, sogar zwingend ist.

Doch Böhmermann verlor die Nerven. Auf Twitter schrieb er: „Sandra Maischberger lädt Nazis in ihre Talkshow ein, damit Nazis nach der Machtergreifung Sandra Maischberger auch [in] ihre Talkshow einladen.“

Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Das schrieb der ZDF-Mann tatsächlich.

Und er offenbart damit zum einen, dass er nicht vor einer völligen Verharmlosung und Instrumentalisierung der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus zurückschreckt. Man mag Chrupalla mögen oder nicht – ihn gleichzusetzen mit einer Verbrecherorganisation, die sechs Millionen Juden umbrachte und die ganze Welt ins Unglück stürzte, verharmlost diese auf das heftigste. Anders als etwa Prof. Sucharit Bhakdi muss Böhmermann deswegen aber offenbar keine Schritte durch die Staatsanwaltschaft fürchten.

Das ist schrecklich, aber nicht neu. Interessant dagegen ist zu sehen, wie Böhmermann seine Unsicherheit und Ängste offenbart. Ganz offensichtlich hält er es für wahrscheinlich, dass die AfD an die Regierung kommt – anders ist sein Gedankengang nicht zu erklären.

Er unterstellt Maischberger, sie wähle ihre Gäste im Hinblick auf ihre künftigen Karrierechancen aus – in der Psychologie nennt man so etwas Projektion: Böhmermann unterstellt hier seiner Kollegin ganz offensichtlich das, was er selbst tut, aber möglicherweise verdrängt – denn sonst würde er nicht auf so eine Idee kommen: Gesprächspartner im Hinblick auf künftige Karrierechancen auszuwählen.

Mein Verdacht beim Lesen dieses Tweets: Böhmermann muss selbst schon einmal mit solchen Gedanken gespielt haben – anders sind solche verqueren Vermutungen gar nicht zu erklären.

Auf jeden Fall entlarvt der Ausrutscher des ZDF-Manns auch, dass er offenbar große Stücke auf die AfD hält und davon ausgeht, sie sei in der Lage, in Deutschland zu seinen Lebzeiten mit absoluter Mehrheit die Regierung zu stellen – anders ist es nicht zu erklären,  von einer möglichen „Machtergreifung“ zu sprechen.

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