Im Wartesaal der Gefühle

Sie sitzt da. Ihr Gehirn rattert. Warum habe ich bloß wieder nichts gesagt? Gesagt?
Aber was ?
Kann ich ihn überhaupt erreichen?

Es ist wie ein Sog. Er löst tief in ihr drin etwas aus. Etwas nie zuvor Gefühltes. Unbekanntes Terrain. Vielleicht gibt es dafür noch keine Worte.

Trotzdem. Sie muss es sich eingestehen. Trotzdem überaus seltsam.

Seltsam. Von der ersten Begegnung an. Und doch Unaufhaltsam. Schritt für Schritt sind sie an diesem Punkt angelangt. Genau da. Aber welcher Punkt ist das nun? Sie versteht es nicht. Auch ihn versteht sie nicht immer. Aber die Unbekannteste in dieser Gleichung ist sie selbst.

Kopf und Herz. Herz und Kopf.

„Ich hab mich den ganzen Tag auf dich gefreut“. Das Herz macht Luftsprünge. Der Kopf sagt: „Hör auf!“

Trotz allem haben sich ihre Wege gekreuzt.
Trotz allem finden sie im Gegenüber ein Stück von sich selbst.
Trotz allem findet sie noch keine Worte.


Bild: Marianne Mairhofer

Das Gitarrenspiel. Innerlich schmilzt etwas. Wie Vanilleeis auf heißen Himbeeren. Er denkt sich neue Namen aus. Für jede Situation eine andere Identität. Vielleicht wäre das eine Lösung. Aber sie spürt, sie bleibt die Gleiche.

Trotzdem dankbar und froh.
Trotzdem manchmal Angst.
Trotzdem verwirrend.
Trotzdem fühlt sie sich beschenkt.

Er hat sie in sein Leben gelassen. Behutsam und brutal. Schwerwiegend und zaghaft.
Rätselhafte Begegnung. Ein Sehnen und Suchen. Nähe und Distanz.
Alles fest im Griff? Wie kann man das Herz fest im Griff haben? Der Kopf findet Wege.

Er möchte sie zum Lachen bringen. Als wäre es ein Sieg. Sein Sieg. Sie fühlt sich geschmeichelt. Sie lacht gerne. Noch lieber lacht sie gemeinsam.

Wird fortgesetzt.

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