Zeichnung: Marianne Mairhofer
genießen
nun pulsiert
nun blubbert
nun streift kaum noch unberührt
nun wüsste ich davon doch allmählich was
nun siehst du nur aus dem küchenfenster
nun fühlst du dich nackt untenrum
nun verfehlst du deinen tagtraum
nun verfehlst du ihn schon wieder
selbst von vorletzter woche
nun erpresst du dich heimlich auf ein hoffen vielleicht auf morgen
nun suchst du dich
nicht ab nach einer erklärung
nun fällt dir ein
dass dein unterleib dich durchs leben geritten hat nun fühlst du deine kalten füsse
und glaubst gleich an ein krazzen im hals
und erinnerst dich
dass du oft an was anderes denkst
während du etwas sagst
und mehr spürst
als deine haut verträgt
und du irgendwo ein abgeherzter maulwurf bist und manchmal mitten im sazz stehen gelassen wurdest und glaubtest
dein schlechtes gewissen im schweigen unter die erde bringen zu können
oder dich unter der zunge
verschimmeln zu lassen
als sei’s so was wie eine erkenntnis aus dem maul zu riechen
so streng
als hättest du die weisheit zerkaut mit den blättern im herbst
die sich viel besser reinziehen lassen in deine höhlengänge mit der ganzen erde unter deinen langen fingernägeln
nun wo alles ans licht drängt …