Gestern noch Falschmeldung, heute Realität.

Die Entlarvung der Faktenchecker

Von Kai Rebmann

Das Internet ist eine wirklich tolle Erfindung, denn das World Wide Web vergisst nichts. Wo sich Politiker früherer Generationen noch auf Gedächtnislücken berufen konnten, wenn man sie mit vermeintlich getätigten Aussagen konfrontierte, oder darauf, man habe sie falsch zitiert oder übersetzt, laufen solche Ausreden heute meistens ins Leere. Im Internet ist alles gut dokumentiert und im Zweifelsfall mit wenigen Suchbegriffen und Klicks aufzufinden. Das erweist sich gerade jetzt als besonders wertvoll, in einer Zeit, in der sich fast täglich eine ehemals als „Verschwörungstheorie“ oder „Fake News“ diffamierte Wahrheit als eben solche herausstellt – als nichts als die reine Wahrheit. Doch wie hat das alles eigentlich angefangen und welche Rolle spielten dabei die einem Orwellschen Wahrheits-ministerium gleichkommenden Faktenchecker?

Der eine oder andere wird sich erinnern: In den ersten Tagen, nachdem der deutsche „Patient 0“ identifiziert worden war, ein Mitarbeiter eines Autozulieferers, übten sich Politik und Medien noch im Beschwichtigen. Böse ausgedrückt, könnte man sogar sagen, sie haben das Virus verharmlost. Als Verschwörungstheoretiker galten damals noch all jene, die die dramatischen Bilder aus Wuhan und anderen Städten Chinas verbreitet haben. Weshalb es dann irgendwann in den Tagen Ende Februar bis Anfang März in der Weltpolitik zu einem Umdenken kam und welche Ereignisse dieser Kehrtwende vorausgingen, ist (noch) nicht restlos geklärt. Aber auch das wird nur eine Frage der Zeit sein, denn die Wahrheit sucht sich ihren Weg.

Die Mutter aller Fake News

Was wir aber wissen: Am 1. März 2020 wurde der Generalarzt Hans-Ulrich Holtherm zum Leiter der damals eigens zur Pandemiebekämpfung im Inland neugeschaffenen Abteilung 6 im Bundesgesundheitsministerium berufen. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass die „Pandemie“ von der WHO erst am 11. März 2020 ausgerufen worden ist. Es waren eben jene Tage, in denen zahlreiche Regierungen rund um den Globus fast zeitgleich nahezu dieselben „Erstmaßnahmen“ verhängt haben und vermeintliche „Verschwörungs-theoretiker“ ihre Mitmenschen davor gewarnt haben, was in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren möglicherweise auf sie zukommen könnte. Am 14. März 2020 appellierte das Bundesgesundheits-ministerium, damals noch unter der Leitung von Jens Spahn (CDU), via Twitter unter der mit zwei roten Ausrufezeichen garnierten Überschrift „Achtung Fake News“ an die Bundesbürger: „Es wird behauptet und rasch verbreitet, das Bundesministerium für Gesundheit/die Bundesregierung würde bald massive weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens ankündigen. Das stimmt NICHT! Bitte helfen Sie mit, ihre Verbreitung zu stoppen.“ Der Rest ist Geschichte: Am 16. März 2020, also nur zwei Tage später, wurde genau das verkündet.

Rückblickend kann diese Verkündigung aus dem BMG nur als „Mutter aller Fake News“ bezeichnet werden. Es hat sich um eine offensichtliche Irreführung, um nicht zu sagen ein bewusstes Belügen der Bevölkerung gehandelt. Denn wer soll ernsthaft glauben, dass massive Einschränkungen der Grundrechte binnen 48 Stunden beschlossen worden sind? Und wenn es doch so gewesen sein sollte, dann wäre das umso schlimmer. Nicht minder legendär sollten die wieder und wieder vorgetragenen Beteuerungen werden, in Deutschland werde es keine Impfpflicht geben. Oder die Warnung der bösen „Aluhutträger“, dass es eine Rückkehr zur Normalität nicht mehr geben werde und nicht wenige der unter dem Corona-Vorwand eingeführten „Maßnahmen“ beibehalten werden würden. Derartige angebliche Ammenmärchen wurden vom damals designierten Justizminister Marco Buschmann (FDP) ins Reich der Fabel verwiesen. „Es gibt ein absolutes Ende aller Maßnahmen – und alle Maßnahmen enden spätestens mit dem Frühlingsbeginn am 20. März 2022“, versprach der Liberale unter dem Druck, seinen Wählern irgendwie erklären zu müssen, dass die FDP im Begriff war, sich als Steigbügelhalter und Stimmvieh für eine rot-grüne Koalition mit gelben Federstrichen herzugeben.

Weitere Beispiele sind: Einflussnahme der Regierungen auf die Zensur kritischer Stimmen in den sozialen Medien, wiederholte Schulschließungen und Lockdowns, Theorie des Laborursprungs, Kinder als Virenschleudern und Lebensgefahr für Oma und Opa, hochwirksame Impfung ohne Nebenwirkungen und ohne verheerende Auswirkungen auf Übersterblichkeit und stark rückläufige Geburtenzahlen. Die Aufzählung erhebt ausdrücklich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und könnte noch um viele weitere Beispiele ergänzt werden.

Fortsetzng folgt.

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