Geschichten von Dschuang Dsi 5

Der Turm des Geistes

Dschuang Dsi 6

© Rolf Hannes

Der Geist hat einen unüberwindlichen Turm, den keine Gefahr bedrängen kann, solange der Turm gehütet wird von dem unsichtbaren         Beschützer, der unabsichtlich handelt, und dessen Handeln irregeht, wenn es absichtlich wird, überlegt und vorsätzlich.

Die Absichtslosigkeit und ungeteilte Aufrichtigkeit des Tao wird gestört durch jede Anstrengung selbstbezogner Äußerung. Alle diese Äußerungen sind Lügen. Wenn sich jemand so brüstet, auf solch zweideutige Weise, überfällt ihn die äußere Welt und kerkert ihn ein. Er wird nicht länger geschützt von der Aufrichtigkeit des Tao. Jede neue Handlung ist ein neues Versagen. Wenn sein Handeln öffentlich geschieht, am hellichten Tag, wird es von den Menschen bestraft. Wenn es zurückgezogen und heimlich geschieht, wir es vom Geist bestraft.

Begreift den Sinn der Lauterkeit und hütet euch vor der Zurschaustellung.

So wird jeder im Einklang sein als Mensch und Geist und wird richtig handeln, unbemerkt, in seiner eignen Abgeschiedenheit, im Turm seines Geistes.


Tao bedeutet ursprünglich Weg. Taoismus ist keine Religion, wenn er auch viele religiöse Gruppen beeinflußt hat, er ist vielmehr eine mystisch-philosophische Weltschau.

Dschuang Dsi heißt: Meister Dschuang, chinesischer Philosoph und Dichter, um 365 vor der Zeitrechnung bis 290

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