Lange Liste von Corona-Profiteuren in den Reihen der Union
Karin Baumüller-Söder hätte sich allem Anschein nach also nur allzu gerne in die lange und elitäre Liste der Corona-Profiteure aus der (Schwester-)Partei ihres Gatten eingereiht. Dass daraus nichts wurde, ist aber leider nicht dem Umstand geschuldet, dass die Söders im letzten Moment doch noch Skrupel bekommen hätten, sondern lag wohl einzig und allein an den sachlichen und fachlichen Mängeln rund um das vorgelegte Angebot. Zu den bekanntesten Namen, die im Zusammenhang mit Maskendeals genannt wurden, gehören der ehemalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet, Mark Hauptmann, Nikolas Löbel (alle CDU) und Georg Nüßlein (CSU). Hauptmann, Löbel und Nüßlein sind inzwischen aus der CDU bzw. CSU ausgetreten. Nach Bekanntwerden der Maskendeals bat die Union ihre Bundestagsabgeordneten zur Abgabe einer sogenannten „Ehrenerklärung“– ganz so, als ob man ein ehrenhaftes Verhalten bei Politikern nicht als selbstverständlich voraussetzen darf.
Der Sturm der Entrüstung über die versuchte Anbahnung eines Maskendeals zwischen einer Tochterfirma der Baumüller-Gruppe und der Landesregierung von Markus Söder reißt nicht ab. Die SPD will den Vorgang im bereits bestehenden „Untersuchungsausschuss Maske“ aufklären lassen und die AfD fordert „Konsequenzen für diese Skrupellosigkeit und Korruption der CSU-Lügenbarone, die sich in der Not die Taschen mit Steuergeldern vollstopfen wollten und es teilweise auch taten“. Von den Grünen und der FDP lagen auf den jeweiligen Webseiten der Fraktionen keine aktuellen Stellungnahmen zu diesem Skandal vor.