Auf der Bühne hab ich ihn nie erlebt, umso mehr ist er das Glück meiner späten Jahre vor dem Monitor meines Rechners: bei youtube gibt es eine Fülle seiner kabarettistischen Glanzleistungen, die ich nicht müde werde, wieder und wieder anzuschauen, anzuhören. Warum sage ich Glück und nicht Vergnügen. Im Vergnügen hat der Spaß einen größeren Anteil als die Intelligenz. Und die ist es, die seinen treffsicheren Hieben auf den verlogenen Journalismus, sein Wüten gegen die Flachheit der Politik, sein Anrennen gegen die Seichtheit der Talkrunden im Fernsehen und jeglicher Borniertheit ungeheuren Schwung gibt.
Nicht nur Einsicht wollte er vermitteln, es ist die Weisheit eines Aristophanes, an der er uns teilhaben ließ, wenn er als Kabarettist auf der Bühne stand. 65 geworden, ist er der Bühne müde, fürs erste jedenfalls. Was er uns in kürzeren und größeren Aufzeichnungen zurückläßt, langt für ewige Zeiten.