Von Wolfgang Koydl
Deutschlands Gemeinden drohen unter dem Migranten-Ansturm zu zerbrechen. Wie lange reicht die Geduld der Bürger?
Wenn sich die Bilder doch nur gleichen würden. Immer wieder wird der Flüchtlingszustrom mit der Migrationskatastrophe von 2015 verglichen.
Schön wär’s. Heute ist es schlimmer. Nach offiziellen Daten haben von Januar bis September 135.000 Menschen einen Asylantrag in Deutschland gestellt – 35 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das sind diejenigen, die man sieht. Aber dann gibt es noch die Illegalen. Im September hat die Bundespolizei 12.701 von ihnen aufgegriffen. Im Januar waren es noch 3842. Doch wie viele gehen der Polizei durchs Netz? Dreimal so viele, schätzen Experten der Polizeigewerkschaft.
Die Lasten tragen die Kommunen. Sie stehen vor dem Kollaps. Es fehlen Unterkünfte, Schulen, Ärzte, Betreuer, Geld.
Und was tut die Ampel in Berlin? Schafft neue Anreize. Schlepper von Casablanca bis Kabul werben mit dem Bürgergeld. Ukrainer sind mit allen Einzelheiten des deutschen Sozialstaates vertraut.
Die Deutschen sehen es sich mit bemerkenswerter Geduld an. Aber jede Geduld hat Grenzen.
Schon der englische Dichter John Dryden hatte erkannt: «Fürchte den Zorn des Geduldigen.»