Frischer Wind im Euroland?

Drei supersmarte Burschen sind seit einigen Wochen neu auf der Bühne Europas. Alexis Tsipras für Griechenland, Matteo Renzi für Italien, Pablo Iglesias für Spanien. Jung, dynamisch, politisch unkorrekt lehren sie der alten korrupten Führungsriege in Europa das Fürchten. Wie nur konnte sich die IWF-Chefin Christine Lagarde für die damals bestehende griechische Regierung einsetzen, da sie doch genau wußte wie bestechlich und regierungsunfähig sie war?

Auch unsre Kanzlerin setzte auf die Regierung Samaras, hoffend, es bleibe alles beim alten in Griechenland, nur damit sie recht behält in ihrer Haltung des Durchwurstelns. Aber diese Rechnung der Merkels, Draghis, Junckers & Co. ging nicht auf.

Frischer Wind im Euroland?

© Rolf Hannes

Tsipras, als Anführer der Eurorebellen, hat meine volle Sympathie, wenn er den Saustall der griechischen Regierung ausmistet. Wenn er noch weitere unfähige Beamte gegen fähige austauscht, statt alte überflüssige und verkommene wieder einstellen zu wollen. Er hat meine volle Sympathie, wenn er ein Steuergesetz zustande bringt, das die Steuern aller Griechen eintreibt, besonders der reichen, die bislang Milliarden ungehindert ins Ausland schaffen konnten. Er hat meine volle Sympathie, wenn er die im Ausland gebunkerten Milliarden zurückfordert (allein nach Luxemburg gelangten während der Regentschaft von Jean Claude Juncker 100 Milliarden und mehr). Kurzum, wenn er die Vetternwirtschaft und Hyperkorruption beendet.

Das wäre der Ruck, den die verfehlte Politik des Westens insgesamt bräuchte. Das wäre der Anfang, der einer linken Elite die Möglichkeit verschaffte, ehrlich und kreativ gegen das verrottete System der Reichen und Superreichen anzugehen. Es könnte Auswirkungen haben bis nach Amerika und Afrika hinein.

Wenn aber Tsipras sein Augenmerk darauf lenkt, allein den Norden Europas für die Unfähigkeit und Schlamperei des Südens verantwortlich zu machen, dann verfehlt er diese einmalige Chance.

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