Bild: Marianne Mairhofer
Feierliche Stanze
Das Laub, es wechselt seine Farben.
Der Dichter Hemd und Kragen.
Siehst du – hier – die Narben,
was Jahre brennt, denkt nicht in Tagen.
Sonderbar gerafft wirkt dann die Zeit:
Vollendete Vergangenheit.
Vom Ende her betrachtet
ist Licht oft lichter
und die Nacht umnachtet.
So stirbt der Dichter,
berichtet uns sein Leben
als würd‘ er ewig schweben.
Freiheit sagst du: Sinnlich, schön – bedeutungslos
und lächelst bitter
und legst dich müde auf das weiche Moos.
Auf jeder Reise triffst du einen Schnitter,
im Kumpf trägst du den eignen Wetzstein mit.
Horch! Kiwitt Kiwitt!
Rotbraun glitzert Laub im Sonnenlicht.
Du steigst und schwebst – gebrochen,
wirst ganz weich, verlierst Gewicht.
Unter dir dein Sein – wie gestochen.
Und jetzt! Nimmt dich etwas in sich auf
So – mein Freund – ist deines Lebens Lauf.