Wieder treffen sich die feinen Herrschaften des Weltgeschehens in Davos. Es sind etliche darunter aus den 62 superreichen Familien, die die Hälfte allen Vermögens rund um den Globus besitzen. Es kann mir nur übel werden, wenn ich bedenke, mit wieviel Milliarden der Weg gepflastert ist, der in den Kreis dieser Strippenzieher führt.
Diesmal wird der Gipfel nicht von unsrer Kanzlerin eröffnet, diesmal ist es unser Sonntagsredner Gauck. Frau Merkel ist etwas angekratzt, sie ist sozusagen in Schieflage und zurzeit nicht so herzeigbar. Sie hat in den letzten Jahren alles das brav ausgeführt, was ihr von den Mächtigen in Politik und Wirtschaft eingeflüstert wurde. Es ist das Gebot des Überlebens, das sie so handeln ließ. Es blieb ihr gar nichts andres, als diesem unsichtbaren und sehr vorhandenen Gebot zu folgen, wenn sie Kanzlerin werden und bleiben wollte. Und nun? Haben sich die Davoser schon jemand anderes ausgeguckt? Etwa unsern Filibuster Schäuble? Oder gar Steinmeier? Die Eule, die keine Eulen nach Athen trägt.
© Rolf Hannes
Imgrunde ist es gleichgültig, wer Deutschland regiert. Er oder sie wird nur ausführen, was andernorts gewünscht wird. Es muß nur nach Regieren ausschauen. Unser Parlament ist ein Quasselclub mit Unterhaltungswert, manchmal. Es darf gefordert werden, es darf widersprochen werden, es darf durchgegriffen werden, es darf staatstragend geredet werden. Es darf alles werden, nur nichts, das nach Wirklichkeit verlangt.