Eine Ausstellung: Nakba

In der Stadtbibliothek Freiburg, keine 2 Gehminuten von meiner Wohnung entfernt und deshalb von mir oft besucht, fand eine bemerkenswerte Ausstellung statt. Aber ich hätte nichts davon erfahren, hätte ich nicht einen Bericht aufgeschnappt im kleinen lokalen Fernsehsender Freiburgs, TV Südbaden. Kein Plakat, nicht das kleinste weist auf diese Ausstellung hin. Im Keller der Bibliothek, zwischen den Regalen fast versteckt stehen einige Stellwände. Darauf wird die Vertreibung und Entrechtung der Palästinenser 1949/50 in nüchternen Texten und Schautafeln erläutert. Nirgendwo finden sich propagandistische Ausfälle auf Israel, zitiert wird aufgrund der Entscheidungen der Vereinten Nationen und anderer zuverlässigen Quellen, viele israelische darunter.

Aufgepaßt 14 Nakba

© Rolf Hannes

Das erste, was den verwunderten Besucher empfing (verwundert, weil er sich fragte, wo ist denn hier eine Ausstellung?) ist ein Hinweis zur Ausstellung „Die Nakba – Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948“

Die Stadt Freiburg macht darauf aufmerksam, dass sie nicht die Veranstalterin der Ausstellung ist. Die Stadt Freiburg vertritt die Meinung, dass hinsichtlich des Ausstellungsinhalts auch andere Darstellungen denkbar und möglich sind. Die Stadt Freiburg

 Im Klartext: Freiburg hätte am liebsten diese Ausstellung nicht in ihren Mauern, am liebsten wäre ihr, es gäbe sie gar nicht. Ein größeres Armutszeugnis kann sich eine Stadt nicht ausstellen. Zu jeder Ausstellung, mag sie zeigen was sie will, ist eine andere als die gezeigte denkbar und möglich. Wenn man ehrlich wäre, hieße es: Diese Ausstellung dürfte es gar nicht geben. Und das ist nicht nur ein Armutszeugnis, sondern ein Skandal. Es geht um eine Handvoll Text mit Fotos und Kartenskizzen, die niemand widerlegen kann und für deren ernsthafte Berechtigung viele Israelis und auch Juden außerhalb Israels einstehn. Nur die Stadt Freiburg nicht, und ich frage mich, wer ist diese Stadt Freiburg, bin nicht auch ich ein Teil Stadt Freiburg.

Neulich sagte Henryk M. Broder: Deutschland ist ein stinknormales Land.

Man dürfe in Deutschland alles sagen und auch in vielerlei Verkleidungen herumlaufen, ohne Anstoß zu erregen, zum Beispiel in einer Burka über das Oktoberfest. Am lustigsten und freiesten lebt es sich in Deutschland, wenn man Henryk M. Broder heißt. Er ist der Zyniker vom Dienst. Zu allen Späßen aufgelegt. Er ist der Bruder Haudrauf, mal mit dem Knüppelausdemsack, mal mit schalkhaftem Watschenwedel.

Deutschland ist weit entfernt von Normalität. Oh, ihr feigen Duckmäuser in Deutschland, ihr Obrigkeitshandlanger, was habt ihr gelernt in den letzten 70 Jahren?

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