Drosten ade

  • Boris Reitschuster

Drosten ade… ….scheitern tut nicht weh.

Diesen Kurzkommentar habe ich für die Schweizer „Weltwoche“ verfasst – und möchte ihn Ihnen natürlich nicht vorenthalten – hier sogar in leicht erweiterter Form: 

Deutschlands bekanntester Virologe, Christian Drosten, zieht sich aus dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der Corona-Maßnahmen zurück. Das ist zunächst einmal eine gute Nachricht. Denn der Mann mit dem treuherzigen Blick wäre sonst so etwas wie ein Richter in eigener Sache gewesen. Dass Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki von der FDP seine „Unabhängigkeit in Zweifel zieht“, ist noch eine diplomatische Formulierung. Fakt ist: Drosten war neben Lauterbach der Frontmann der überaus harten deutschen Corona-Politik. Um nicht zu sagen des Corona-Fatalismus „made in Germany“.

Im Januar 2021 begegnete ich Drosten persönlich auf der Bundespressekonferenz. Der Medien-Star wirkt im direkten Kontakt eher unscheinbar als charismatisch. Und zugleich arrogant. Ich fragte ihn unter anderem, ob es denn nicht Sinn mache, wenn er sich mit seinen schärfsten Kritikern an einen Tisch setze: „Sie sind ja überzeugt, Sie sagen ja auch, Sie haben so gute Argumente, da müsste es ja sehr leicht fallen, das auch zu widerlegen.“ Nachzulesen sind die Wortgefechte von damals hier.

Drosten lachte die Frage einfach weg. Er tat so, als habe er sie nicht gehört. Das ist in meinen Augen typisch für den Virologen – er ignoriert andere Meinungen und hält es für unter seiner Würde, sich mit seinen Kritikern und deren Argumenten auseinanderzusetzen. Auch meine zweite Frage nach einer Informationsnotiz der WHO, die im Gegensatz zu seinen Aussagen steht, wischte Drosten einfach weg. So was, beschied er, sei für Länder mit niedrigerem Ausbildungsstand. Im Sachverständigenrat wäre er mit solchen arroganten Antworten vielleicht nicht durchgekommen. Auch das mag wohl einer der Gründe für seinen Rückzug sein.

PS: Die Begegnung mit Drosten zeigt, wie wichtig es war, den Mächtigen und ihren Einflüsterern auf der Bundespressekonferenz persönlich zu begegnen und sie persönlich zur Rede zu stellen. Denn auch die Verweigerung einer Antwort ist schließlich eine Antwort. So ist auch zu erklären, warum die Bundespresse-konferenz alles daran setzte, mich aus ihren Reihen auszuschließen – unter einem fadenscheinigen Vorwand. Beachtlich auch, dass sich das Berliner Landgericht dem anschloss und meinen Ausschluss bestätigte

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