© Rolf Hannes
Nach eingehender Lektüre des Buchs von Frank Wittig DIE WEISSE MAFIA komme ich zu dem Ergebnis: Etwa ein Drittel der 280 Milliarden Euro, die unserer Gesundheit zugute kommen sollten, fließen in die Taschen ökonomisch motivierter Mediziner, denen wenig an der Gesundheit der Patienten, aber viel an ihrem Profit liegt.
Es gibt ein fein gesponnenes Netz zwischen dutzenden medizinischen Fachverbänden, der Pharmaindustrie, den Krankenhäusern und der Ärzteschaft. Statt des Adjektivs fein könnte ich auch kriminell setzen, denn um eindeutig kriminelle Machenschaften geht es vielfach. Kein medizinisches Gebiet ist nicht betroffen: Orthopädie, Gynäkologie, Herz- und andere Operationen, Zahnmedizin, Chemotherapie, Krebsmedizin, undundund. Einiges, das weist der Autor nach, ist nicht nur überflüssig und stillt nur die Habgier, es ist sogar schädlich für die Kranken.
Frank Wittig weiß aber auch um viele engagierte Ärztinnen und Ärzte, Pfleger und Pflegerinnen, ohne die unser Gesundheitssystem vollends zu einer Profitmaschine verkommen würde, weil sie sich einsetzen für eine patientengerechte Gesundheitspflege.
Was mich angeht, der ich zeitlebens spärlich zum Arzt gegangen bin und ins Krankenhaus nur, wenn es unbedingt nötig war, werde Frank Wittigs Buch, sollte ich wieder mal ins Krankenhaus zu liegen kommen, gut sichtbar neben mein Bett plazieren.