Die braven Deutschen

Die braven Dejutschen

© Rolf Hannes

Alle Länder um uns herum sind an die Bravheit der Deutschen gewöhnt. Die Deutschen müssen sich brav verhalten, ganz gleich um was es geht.

Das hat Vorläufer in früheren Jahrhunderten. Was, ihr wollt eine Seestreitmacht? Das können wir nicht erlauben, das auf den Weltmeeren besorgen wir Engländer. Was, ihr wollt euch Kolonien unter den Nagel reißen wie wir Belgier, Franzosen, Spanier, Portugiesen, Niederländer und Engländer? Überlaßt das uns.

Die Deutschen sind so unerträglich brav, schon allein das ist ein Grund, sie nicht zu mögen.

Alle sie, die Engländer, Franzosen und die anderen sind um keinen Deut besser als die Deutschen, wohl anders. Sind wir froh und erfreuen wir uns an den Unterschieden der Nationen. Nur eins haben sie sich nicht aufgeladen, den Holocaust. Dieses völlig sinnlose, verblendete Verbrechen, das uns ein Österreicher eingebrockt hat. Aus purer Verblendung und Hirnlosigkeit hat Deutschland sich selbst verstümmelt. Die Verblendung stieg so ins Unermeßliche, man kann sie nur einen kollektiven Wahn nennen. Deutschland hackte sich selbst die eignen Gliedmaßen ab, mindestens ein Bein, einen Arm. Denn wer wollte das bestreiten: Ein Drittel der Intelligenz, der Wissenschaft, der Kunst wurde von deutschen Juden bestritten. Falls man mir den Jux erlaubt, behaupte ich, die restlichen Zweidrittel besorgten die Katholiken und Evangelischen.

Und dann kommt so ein durchgeknallter österreichischer Gefreiter daher und bläut den vermeintlich arischen Deutschen Abscheu und Haß auf Juden ein. Und die Deutschen fielen darauf rein, weil es so schön klang: die Reinheit, die Größe, das Übermaß, das Arische, kurzum die Idealisierung der Welt. Der Übermensch, die reine Torheit.

Diese große Verschwendung an Kraft und geistiger Substanz, diese Selbstverstümmlung, ohne sich kommerziellen Gewinn einzuhandeln, das hätten sich so leicht Frankreich, Italien, England nicht einfallen lassen.

Also, anders sind die Länder um uns herum, aber um keinen Deut besser.

Es ist allerdings schick, so zu tun seit Jahrzehnten, und darauf fallen die Deutschen wiederum herein.

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