Es gibt manchmal großes Geschrei um die demokratischen Spielregeln in unserem Land. Das heißt, das große Lamento findet meist nur auf der politischen Bühne statt. Im Klartext: Die Parteien beharken sich gegenseitig, um herauszufinden, wo der Gegner eine schwache Stelle hat. Glaubt man eine gefunden zu haben, stochert man nach, in Interviews, in Untersuchungsausschüssen, in jedweder Form, was sich eben so bietet an Angriffsfläche. Um dem Volk, dem Wahlvolk zu sagen: Seht her, wir sind die Aufklärer, wir machen es richtig, unsre Gegner haben versagt.
Das allumfassende Ausspähen der Geheimdienste (voran der NSA) von jedweder Kommunikation, sei es das Telefonieren, das Austauschen von Mails, der Umgang mit Google, facebook, twitter, kurzum, jeglicher Bewegung im Internet, erregt zur Zeit die Gemüter sehr. Aber nur die Gemüter, die politisches Kapital für die nächste Wahl daraus schlagen möchten. Das Volk, das weitgehend unbedarfte Volk zeigt sich ungerührt. Es twittert, facebookelt, googelt, telefoniert, mailt ungerührt weiter.
© Rolf Hannes
Was sollte der einzelne auch anderes tun? Er ist kein Mitglied der Mafia, weder eins der italienischen, noch der russischen, der polnischen, der vielen balkanischen, der griechischen, der ukrainischen; er ist kein Al Quaida- Kämpfer, er hat nicht vor, das Pentagon in die Luft zu sprengen. Er begrüßt die Segnungen des Internets, und er hat nichts anderes vor, als sich darin zu tummeln.
Derweil unsere Kanzlerin oft und gern bei ihrem Lieblingsitaliener speist, von dem sie wissen könnte, daß er ein Bestandteil der Mafia ist.