Da, wo sich der Himmel abendlich schwärzt, leuchtet eine Siebenerschar Sterne. Sieben. Seit altersher steht sie für das Geheimnis. Sie hütet das Geheimnis. Sie hütet es in der Kabbala, in der Alchemie, in der Astronomie, in der algebraischen Mathematik. Das Geheimnis ist verborgen, oder, genauer, es schlummert in jedem Grashalm, in jedem Blatt, in jedem Kiesel. Denn das Geheimnis altert nicht, es verjüngt sich in jedem Grashalm, in jedem Blatt, in jedem Kiesel, sobald ein Blick darauf fällt.
Nun hat aber R. H. in in seiner Radierung noch ein ganz heimliches Geheimnis untergebracht. Wer etwas genauer hinschaut, gewahrt einen 8. Stern. Er hat sich auf eine Stoppel gesetzt, wie ein später Schmetterling, der noch nicht sterben will. Er ist eine späte Blüte auf einem absterbenden Halm. Vielleicht ist er aber auch nur der Gedanke eines Sterns, jedenfalls ist er bescheiden, er möchte seine Kollegen nicht in Verlegenheit bringen. Er ist die 8 und das ganz allein und ohne zu leuchten.
Ganz ohne Aufhebens repräsentiert er die Unendlichkeit, denn nichts andres lassen einen die zwei Nullen erfahren in ihren unendlichen Schleifen, die endlos in sich zurückkehren. Nicht von ungefähr ist die 8 die Zahl des Zen.