Dichterlesung 2. Folge

Ein paar Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek umringten mich und begrüßten mich freundlich, da stand ein Tischlein mit Mikrofon, und im riesigen Raum mit vielen Rädern standen Stuhlreihen für etwa 50 Menschen. Vom Eingang aus sah man schon, jenseits des Tischleins, einen halbrunden weißen Tresen mit Ledersofas. So hofiert man heute also potenzielle Fahrradkäufer. Schon trat der gut gelaunte, füllige Herr Stroppa auf mich zu, er hatte ein Weißbier bei der Hand für mich. Gut, ich hatte schon eins gehabt, aber in Tod am Tiber wird auch getrunken. Die ersten Fotos wurden gemacht, die Leiterin der Singener Bibliothek schüttelte meine Hand. So viele Kontakte, so viel Aufregung rings herum, und du, sagt man sich, bist die Hauptperson, gleich musst du in den Ring steigen und hast eigentlich keine Vorstellung.

Die Sonne leuchtete durchs Fenster herein und würde mir gleich auf den Rücken brennen. Ein freundlicher Herr wollte mich vorstellen und erkundigte sich nach ein paar Fakten, die Zuhörer strömten herein. Bald schauten sie mich an. Es mochten 50 sein. Die Uhr zeigte 18.00. Die ersten Worte des Herrn von der Lesegesellschaft. Ich lächle dazu.

Manfred Poser - Dichterlesung 2

Der Autor auf dem Fahrrad, Foto: Manfred Poser

Ja, die Leute schauen einen an. Sie erwarten etwas. Sie erwarten, eine Stunde unterhalten zu werden. Ich erhalte das Wort. Das Mikrofon ist ausgezeichnet, ich kann ruhig sprechen, und bis zur letzten Reihe verstehen sie mich. Ich fange also von Rom zu erzählen an: wie es kam, dass ich dorthin gelangte. Ich berichte von meinen Radfahrern und stehe auf, um das T-Shirt mit der Aufschrift Ubici (allgegenwärtig mit dem Rad) vorzuführen. Dann lese ich das Kapitel vor, in dem die Radfahrer Rudis Wohnung neu einrichten ohne sein Wissen, weil es ja ums Radfahren gehen soll.

Fortsetzung folgt.

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