Immanuel Kant als Rassist
In diesen Tagen wird der Philosoph Immanuel Kant als angeblicher Rassist angegriffen, weil er, der vermutlich nie Afrikaner gesehen hat, sich falsche Vorstellungen von ihnen machte. Dagegen bleibt der wirklich widerliche Rassist und Antisemit Karl Marx verschont. Warum wohl? Für den Marxisten sind die Menschen, sie benutzten gern den entlarvenden Begriff Menschenmaterial, eine geistlose, formbare Masse. Kant dagegen ermunterte alle, den Mut zu haben, sich des eigenen Verstandes zu bedienen. Deshalb wird er von den Politisch-Korrekten als Gefahr angesehen und soll ausradiert werden.
Haben wir den Mut, uns des eigenen Verstandes zu bedienen, selbst zu denken, zu hinterfragen, zu widersprechen.
Nach Ende der DDR, als sich die Machthaber als lächerliche Figuren entlarvten – ich erinnere nur an Stasi-Chef Mielkes „Ich liebe doch alle Menschen“, war es den meisten Mitläufern hochnotpeinlich, vor denen den Kotau gemacht zu haben. Die heutigen Politiker sind nicht einen Deut besser als die Machthaber der DDR. Es ist ebenso peinlich, ihnen hinterher zu laufen. Ja, es ist unbequem stehen zu bleiben, wenn alle das Knie beugen. Und ja, es kann unangenehme Konsequenzen nach sich zu ziehen. Aber wer es wagt, wird schnell feststellen, dass die Freiheit, die man sich nimmt, von unwiderstehlichem Reiz ist und unendlich gut tut.
Vera Lengsfeld (* 4. Mai 1952 in Sondershausen, Thüringen, DDR) war Bürgerrechtlerin und Mitglied der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Von 1990 bis 2005 war sie Mitglied des Deutschen Bundestages, zunächst bis 1996 für Bündnis 90/Die Grünen, ab 1996 für die CDU. Seitdem betätigt sie sich als freischaffende Autorin. Im Juli 2012 wurde sie zur Landesvorsitzenden der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) Berlin-Brandenburg gewählt. Sie saß im Vorstand des Bürgerkonvents.
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Ansicht vom Hambacher Schloss, worin Vera Lengsfeld ihren Vortrag hielt.