Der Triumph des Banalen

Der Triumpf

© Rolf Hannes

Es heißt, F. Scotts Fitzgeralds Roman Der große Gatsby sei ein bedeutendes Werk der amerikanischen Literatur. Hier wird Bedeutung mit Erfolg verwechselt. In Wirklichkeit ist er ein langatmiger Schmöker, er ist genau das, was ich Kolportage nenne. Uninspiriert, flach, mittelmäßig und erfolgreich. Hollywoodlike, das ist er.

In diesem Roman steht nicht ein einziger Satz, der es lohnte, ihn zweimal zu lesen. Das aber ist mein Kriterium: Sätze, die es lohnen, sie zweimal, dreimal, unendlich oft wieder und wieder zu lesen. Sie abzuschreiben, sie aufzusaugen. Sie können einem die Welt in neuem Licht vermitteln. Sie dringen in einen, dorthin, wo bloßer Text einer mittelprächtigen Geschichte, und wäre sie noch so aufgeputscht erzählt, nie dringen kann.

Es ist das Wie, nicht das Was, worin sich große Kunst offenbart. Das Was ist nur ein Transportmittel, das Wie aber ist das GEHEIMNIS.

Wenn sich Hollywood zum wiederholten Male dieses Romans in einer Verfilmung annimmt, kommen zwei Welten, die zueinander passen, zusammen. Mittelmäßige Literatur und hochglanzlackierte Verpackung.

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