Der Perfektionist


Zeichnung: Rolf Hannes

Schulze ist Perfektionist,
weil das so am besten ist.
Lieber würd’ er sich erschießen,
als das Mittelmaß genießen.

Doch wie setzt man sich den Schuss
so perfekt, das danach auch Schluss
ist mit allem – und trotzdem
Beifall aufbraust: “Nein, wie angenehm!”

Und er dachte und sinnierte,
und er machte und probierte,
wo die Kugel besser träfe:
Erst ins Herz, dann in die Schläfe?

Oder lieber umgekehrt,
weil das Ruhm und Ehr’ vermehrt?
Hin und her Gedanken schwirrten,
bis sie sich ins … Knie verirrten.

In das Knie, das war noch nie!
Welch’ geniale Theorie!
Schuss ins Knie, der Kopf bleibt klar:
Man fällt um und ist doch da!

Kaum gedacht, war’s schon gemacht:
Schuss perfekt, hat laut gekracht.
Knie kaputt, es gab zwar Schmerzen –
aber auch viel Stolz im Herzen!

Schulze zog daraus den Schluss:
Wer perfekt sein will, der muss
schlau sein und braucht Energie:
Denn man schießt sich selbst ins Knie!

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