Der Klub der gefälligen Einbläser

Vom 9. bis 12. Juni trifft sich im Kempinski in Dresden ein ganz besonders exquisites Kränzchen: die Bilderberger Konferenz. Handverlesen sind die Journalisten, die Politiker, die Wirtschaftsbosse wie alle Jahre. Es gibt glaubhafte Quellen, die versichern, die CIA fingerte hinein in die Liste der Eingesessenen und Geladenen.

Was im vertrauten Kreis gesprochen, geratscht, gequasselt wird, davon dringt nichts nach draußen. Es gibt auch keine Verlautbarung oder ein Memorandum, das der Öffentlichkeit offenbarte, was in diesem erlauchten Kreis geschieht. Gedanken werden ausgetauscht, die sich in den Herzen und Hirnen bewahren.

Der Klub der gefälligen Einbläser

Radierung Der Goldene Esel: Gunter Klag

Es heißt, wer genau hinschaute und hinhörte, könnte die Quintessenz dieser Bilderberger-Gedanken in den verschlungenen Pfaden der europäischen und transatlantischen Politik offen zutagetreten sehn. Neulich bin ich auf eine Radierung Goyas gestoßen: Poplones, auf deutsch Ohrenbläser. Genau das ist das Geschäft dieser Herrschaften: Ohren- und Einbläser.

Es wäre zu schön, wenn Hundertausende sich vorm Hotel Kempinski versammelten, um den Bilderbergern den Marsch zu blasen. In einer Lautstärke, die die Kronleuchter zum Wackeln und die Betten und Tische zum Schlingern brächten. Dann hätten sie und wir was zum Aufbewahren, den Bilderberger-Marsch.

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