Demokratiefördergesetz Folge 2

Die „Neue Linke“ marschierte durch die Institutionen.

Viele [linke Aktivisten der 68er-Bewegung] machten sich damals auf den Weg an die Spitze von Politik, Bildungseinrichtungen, Medien und „Zivilgesellschaft“. Manche hatten einen Bezug zum Terrorismus oder waren „nur“ Mitglied extremistischer linker Organisationen gewesen. Manche gehörten der Generation Dutschkes an, andere, jüngere, stießen dazu. Nichts vom Kommenden war Teil „eines Plans“, war verabredet. Es ergab sich. Wann immer die Rote Fahne sank, wurde sie vom Nächsten aufgenommen und weitergetragen. Nahezu alle dieser Fahnenträger waren beeinflusst von gewaltverliebten Extremisten wie Dutschke, Kunzelmann oder Meinhof und zugleich beseelt von der sich selbst vermittelnden Gewissheit, der richtigen, moralisch überlegenen Seite anzugehören. Mit solcher „Gewissheit“ ausgerüstet, glaubten diese und die ihr folgenden Generationen von linken Politikern, zweifelsfrei zwischen einer vermeintlich richtigen und falschen Meinung unterscheiden zu können. Die „Intoleranz vor allem gegenüber den Konservativen und der politischen Rechten“, wie sie sich einer der Vordenker der 68er, Herbert Marcuse, schon 1965 in seinem Essay „Repressive Toleranz“ vorstellte, konnte nun Form annehmen und Wirkung entfalten. Hatte Marcuse noch bedauert, dass „keine Macht, Autorität oder Regierung vorhanden ist, die eine befreiende Toleranz in Praxis übersetzen würde“, sollte sich das am Ende des Marsches ändern.

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